Es gibt Trennungen, nach denen man durchatmet, langsam heilt und irgendwann ein neues Leben beginnt. Und es gibt Trennungen, die nie wirklich vorbei sind.
Wenn du ein Kind mit einem narzisstischen Ex-Partner oder einer narzisstischen Ex-Partnerin hast, weißt du, was das bedeutet. Jede Nachricht, jede Abmachung, jeder Übergabetermin kann zum nächsten Schauplatz eines Machtspiels werden.
Dein Bedürfnis nach Ruhe prallt auf die Unfähigkeit des anderen, sich auf Augenhöhe zu begegnen.
Vielleicht kennst du das Gefühl: Du möchtest für dein Kind da sein, ihm Sicherheit geben – doch immer wieder sorgt der andere Elternteil für Unruhe.
Mal gibt es Versprechen, die nie eingehalten werden. Mal werden Grenzen ignoriert oder bewusst überschritten. Manchmal kommt dein Kind nach einem Besuch verwirrt zurück, weil es Dinge gehört hat, die es nie hätte hören sollen.
Und dann gibt es diese stillen Momente, in denen du dich fragst, wie du das alles schaffen sollst.
- Wie kannst du dein Kind schützen, ohne dich selbst dabei zu verlieren?
- Wie kannst du stark bleiben, wenn dein Gegenüber jedes Gespräch in einen Machtkampf verwandelt?
- Und wie kannst du ein liebevolles Zuhause bieten, wenn das Chaos nie ganz verschwindet?
Wenn du das fühlst, dann bist du nicht allein. Viele Eltern kämpfen genau mit dieser Realität – und sie alle verbindet eines: die tiefe Liebe zu ihrem Kind.
Es gibt keine einfachen Lösungen für diese Situation. Aber es gibt Wege, dein Kind zu schützen. Und es gibt Möglichkeiten, wie du selbst trotz allem innerlich stabil bleiben kannst.
Warum Co-Parenting mit einem narzisstischen Elternteil so schwierig ist
Co-Parenting bedeutet eigentlich, gemeinsam für das Kind da zu sein. Es bedeutet, Absprachen zu treffen, Kompromisse zu finden und trotz der Trennung als Eltern ein stabiles Umfeld zu schaffen.
Doch wenn der andere Elternteil narzisstische Züge hat, bleibt von dieser Idee oft nicht viel übrig. Denn für ihn oder sie geht es nicht um das Kind – es geht um Kontrolle.
Vielleicht hast du es selbst erlebt: Du möchtest eine vernünftige Regelung finden, doch jedes Gespräch eskaliert. Entscheidungen werden absichtlich torpediert, Absprachen ignoriert oder im Nachhinein umgedeutet.
Es ist, als würdest du mit jemandem sprechen, dem nicht daran liegt, eine Lösung zu finden – sondern nur daran, das letzte Wort zu haben.
Und wenn du irgendwann das Gespräch verweigerst? Dann geht es erst richtig los. Plötzlich bist du „die Unkooperative“, „die Böse“, „diejenige, die das Kind von seinem geliebten Elternteil entfremdet“. Die Manipulation endet nie – sie wechselt nur die Form.
Und am meisten leidet das gemeinsame Kind darunter. Denn es spürt die Spannung, es sieht die Machtkämpfe – und fühlt sich oft zwischen zwei Fronten zerrissen.
💡 Was das bedeutet: Co-Parenting mit einem Narzissten ist selten eine echte Zusammenarbeit. Oft ist es eher ein Überlebensstrategie-Puzzle, bei dem du lernen musst, wie du dein Kind schützt, ohne dich selbst zu erschöpfen.
Die häufigsten Manipulationsstrategien von Narzissten im Co-Parenting
Wenn es darum geht, Entscheidungen für das Kind zu treffen, sollten eigentlich nur zwei Fragen zählen: Was ist gut für das Kind? Und wie können beide Elternteile es bestmöglich unterstützen?
Doch wenn der andere Elternteil narzisstische Züge hat, läuft es oft anders. Statt um das Wohl des Kindes geht es darum, Macht zu behalten, Kontrolle auszuüben – oder dich zu destabilisieren.
Und das geschieht nicht immer laut oder offensichtlich. Vieles passiert subtil, versteckt in kleinen Bemerkungen oder scheinbar harmlosen Situationen.
Vielleicht kennst du das: Dein Kind kommt nach dem Wochenende beim anderen Elternteil nach Hause und erzählt, dass dort alles „viel schöner, entspannter und lustiger“ war. Dass es dort „alles darf“ und du „viel zu streng“ bist.
Oder es wird in Dinge eingeweiht, die kein Kind wissen sollte – etwa über angebliche Fehler, die du in der Vergangenheit gemacht hast. Oder du erfährst plötzlich, dass es zu einem Ausflug mitgenommen wurde, ohne dass du informiert wurdest.
Das Ziel? Dich zu verunsichern, deine Erziehung zu untergraben – und das Kind in einen Loyalitätskonflikt zu bringen.
Parentifizierung
Eine der häufigsten Manipulationsformen ist Parentifizierung. Hier wird das Kind nicht einfach geliebt oder umsorgt, sondern zum emotionalen Stützpfeiler des narzisstischen Elternteils gemacht. Vielleicht hört es Sätze wie:
- „Du bist die Einzige, die mich versteht“ oder
- „Mama/Papa ist so gemein zu mir, aber du weißt ja, wie ich wirklich bin.“
In solchen Momenten wird das Kind nicht nur emotional überfordert – es übernimmt eine Rolle, die es niemals tragen sollte. Es soll trösten, Partei ergreifen, Loyalität beweisen. Und wenn es sich dagegen wehrt, wird es mit Schuldgefühlen überschüttet.
Triangulation
Manchmal geschieht die Manipulation aber auch auf einer anderen Ebene – durch Triangulation. Statt direkt mit dir zu sprechen, nutzt der narzisstische Elternteil das Kind als Sprachrohr. Es kommt mit Aussagen nach Hause wie:
- „Papa/Mama hat gesagt, dass du immer lügst.“ oder
- „Ich soll dir ausrichten, dass du dich endlich zusammenreißen sollst.“
Das Kind wird dabei zum Boten gemacht – und oft auch zum unfreiwilligen Richter in einem Konflikt, den es niemals austragen sollte.
Gaslighting
Besonders perfide ist Gaslighting. Hier wird die Realität so lange verdreht, bis du selbst an dir zweifelst. Absprachen, die nie stattgefunden haben sollen. Termine, die angeblich nie ausgemacht wurden.
Plötzlich bist du diejenige, die sich „ständig aufregt“ oder „alles dramatisiert“. Vielleicht hörst du Sätze wie:
- „Du bildest dir das ein.“ oder
- „Das habe ich nie gesagt – du bist einfach nur viel zu empfindlich.“
Und je öfter du das hörst, desto mehr fragst du dich, ob du wirklich überreagierst.
👉 Gaslighting ist eine der zerstörerischsten Manipulationstaktiken, weil sie dich an deiner eigenen Wahrnehmung zweifeln lässt. Wie es funktioniert und woran du es erkennst, erfährst du hier:
➜ Gaslighting: Perfide Manipulation, die dich an deiner eigenen Wahrnehmung zweifeln lässt.
Rechtliche Drohungen
Doch es geht nicht nur um Worte – sondern oft auch um Machtdemonstrationen. Viele narzisstische Elternteile nutzen rechtliche Drohungen als Druckmittel.
Vielleicht wird dir gedroht, dass das alleinige Sorgerecht beantragt wird. Oder es fallen Sätze wie:
- „Ich werde dem Jugendamt sagen, dass du das Kind psychisch belastest.“ Oder:
- „Meine Anwältin macht dich fertig, du wirst schon sehen.“
Es geht nicht darum, diese Drohungen wirklich wahrzumachen – es geht darum, dich kleinzuhalten, dir Angst zu machen und dich gefügiger zu machen.
Sabotage
Und dann ist da noch die ständige Sabotage deines Alltags. Übergabetermine, die plötzlich „vergessen“ wurden. Arztbesuche, die ohne dein Wissen stattfinden. Wichtige Informationen über das Kind, die bewusst zurückgehalten werden.
Du versuchst, deinem Kind eine sichere Struktur zu geben – während der narzisstische Elternteil jede Regel torpediert.
Nicht selten wird ausgerechnet das zum Thema gemacht, was dir besonders wichtig ist: Ernährung, Schlafenszeiten, Schulaufgaben. Alles, um zu zeigen: „Ich mache die Regeln, nicht du.“
Den Preis zahlen alle
All das hat einen hohen Preis – nicht nur für dich, sondern auch für dein Kind. Denn wenn ein Elternteil den anderen ständig herabsetzt oder manipuliert, verliert das Kind das Wichtigste, das es braucht: Sicherheit und Vertrauen.
💡 Was du wissen solltest:
Es ist kein Zufall, wenn dein Kind nach dem Umgang mit dem anderen Elternteil verwirrt ist oder deine Regeln infrage stellt. Das ist keine Erziehungsschwierigkeit – das ist Manipulation.
Trennung von einem Narzissten – Warum es mit Kindern doppelt schwer ist
Die Entscheidung, eine Beziehung zu beenden, ist nie leicht. Doch wenn du mit einem narzisstischen Partner oder einer narzisstischen Partnerin gemeinsame Kinder hast, wird aus einer ohnehin schwierigen Trennung oft ein Kampf ohne klaren Schlussstrich.
Denn während viele Paare sich nach einer Trennung darauf konzentrieren, für ihr Kind eine stabile Umgebung zu schaffen, sieht ein narzisstischer Ex-Partner die Situation anders: Nicht als Abschied, sondern als Krieg.
Vielleicht hast du es selbst erlebt. Du hofftest, dass die Trennung das Drama endlich beendet – aber das Gegenteil war der Fall. Statt sich aus deinem Leben zurückzuziehen, scheint dein Ex-Partner jetzt erst recht präsent zu sein:
Ständig neue Vorwürfe, bewusste Provokationen, unterschwellige Drohungen. Mal versöhnliche Worte, die Hoffnung schüren, dann wieder Wut und Manipulation. Ein Wechselbad der Gefühle – und du bist mitten drin, obwohl du längst draußen sein wolltest.
Besonders perfide ist dabei, dass dein Kind oft zur Schachfigur wird. Übergaben, die absichtlich dramatisch gestaltet werden. Vereinbarungen, die in letzter Minute über den Haufen geworfen werden. Oder Kommentare wie:
„Du weißt ja, wie schwierig Mama/Papa ist. Ich hätte dich so gerne öfter bei mir, aber sie/er macht das unmöglich.“
Für viele Eltern ist genau das der Moment, in dem sie sich fragen: „Wie schütze ich mein Kind vor diesem Chaos?“
Warum dir das Loslassen so schwer gemacht wird
Die meisten Menschen glauben, dass eine Trennung bedeutet, dass jeder seinen Weg geht. Doch mit einem narzisstischen Ex-Partner ist das selten der Fall. Denn für ihn oder sie ist das Verlassenwerden nicht einfach eine Trennung – sondern eine narzisstische Kränkung.
Das bedeutet: Die Dynamik, die du aus der Beziehung kennst, setzt sich jetzt in einer neuen Form fort. Vielleicht kennst du einige dieser Muster:
Der plötzliche „geläuterte“ Ex: Auf einmal scheint alles anders. Dein Ex-Partner oder deine Ex-Partnerin gibt sich verständnisvoll, einsichtig, fast reumütig. Vielleicht kommen sogar Sätze wie „Ich will mich ändern – für dich, für unser Kind.“ Doch meist hält diese Phase nur so lange an, bis du wieder weich wirst oder die Kontrolle zurückgegeben hast.
Die Eskalation nach der Trennung: Sobald klar ist, dass du dich nicht mehr manipulieren lässt, wird es ungemütlich. Plötzlich bist du „die Böse“, „diejenige, die das Kind entfremdet“, „die, die sich nicht an Absprachen hält“. Manchmal eskaliert es bis hin zu offenen Drohungen oder juristischen Schritten, die rein taktisch eingesetzt werden.
Das „Spiel mit der Angst“: Viele Narzissten wissen genau, womit sie dich verunsichern können. Mal ist es die Androhung einer Sorgerechtsklage. Mal ist es die subtile Behauptung, dass du „dem Kind schadest“. Oder das Streuen von Gerüchten im Umfeld, um dich zu isolieren.
Und all das läuft nach einem einzigen Prinzip: Du sollst so lange verunsichert werden, bis du dich selbst nicht mehr traust, klare Grenzen zu setzen.
Doch das Wichtigste, das dein Kind jetzt braucht, bist du – in deiner klarsten, stabilsten Version.
💡 Was du wissen solltest:
Eine Trennung bedeutet für einen Narzissten keinen Abschied – sondern den Beginn einer neuen Phase der Kontrolle. Doch du kannst lernen, dich zu entziehen – und dein Kind zu schützen.
Schutzstrategien: Wie du dich und dein Kind schützt - so gut es geht
Wenn du mit einem narzisstischen Ex-Partner ein Kind hast, gibt es eine Wahrheit, die schwer zu akzeptieren ist – aber die alles verändert, sobald du sie wirklich verstehst:
💡 Du wirst niemals echtes Co-Parenting mit einem Narzissten haben.
Das bedeutet nicht, dass du dein Kind nicht lieben oder für eine gute Beziehung zum anderen Elternteil sorgen kannst. Es bedeutet aber, dass du die Illusion loslassen musst, dass ihr gemeinsam an einem Strang ziehen werdet.
Je früher du akzeptierst, dass dein Ex-Partner keine Kooperation, sondern Kontrolle will, desto eher kannst du dich darauf konzentrieren, dich und dein Kind zu schützen.
Paralleles Co-Parenting statt echtes Co-Parenting
Co-Parenting bedeutet Zusammenarbeit. Paralleles Co-Parenting bedeutet Abstand.
- So wenig Kontakt wie möglich. Je weniger Kommunikation es gibt, desto weniger Angriffsfläche bietest du.
- So klare Strukturen wie möglich. Fixe Übergabetermine, keine spontanen Änderungen, alles schriftlich festhalten.
- Keine Diskussionen. Lass dich nicht in emotionale Debatten hineinziehen – Narzissten füttern sich von deiner Reaktion.
Statt in den immer gleichen Machtkämpfen festzustecken, beginnst du, dein eigenes System aufzubauen – eines, in dem du nicht mehr ständig auf den anderen reagieren musst.
Grenzen setzen – und halten
Viele Betroffene haben erlebt, dass ein „Nein“ von ihnen nicht akzeptiert wird. Stattdessen gibt es wiederholte Nachfragen, emotionale Erpressung oder das gezielte Brechen von Vereinbarungen.
Was hier hilft, ist klare, konsequente Kommunikation ohne Rechtfertigung. Kein Erklären, kein Begründen – einfach eine klare Ansage.
❌ Nicht so: „Ich finde es nicht gut, dass du den Umgangstermin verschoben hast. Das bringt unser Kind durcheinander, und ich hoffe, du kannst das nachvollziehen.“
✅ Besser: „Die vereinbarten Zeiten bleiben. Ich werde mich nicht weiter dazu äußern.“
Das mag sich anfangs ungewohnt anfühlen, aber es ist wichtig, dass du dich nicht mehr auf das ewige Pingpong-Spiel der Manipulation einlässt.
Dokumentation – Dein Schutzschild gegen Verdrehungen
Narzissten sind Meister darin, die Realität im Nachhinein zu verdrehen. Was gestern besprochen wurde, wird heute geleugnet – und plötzlich bist du „die Unzuverlässige“, „die Hysterische“ oder „diejenige, die nie kooperiert“.
Um dich davor zu schützen, hilft es, alles schriftlich festzuhalten.
💾 Nachrichtenverlauf sichern: So hast du immer einen Beweis für Absprachen.
📆 Übergaben und Abmachungen protokollieren: Falls es später zu rechtlichen Auseinandersetzungen kommt.
📨 Kommunikation auf E-Mail oder Messenger beschränken: Telefonate lassen sich leicht umdrehen – geschriebene Worte nicht.
Du kannst nicht verhindern, dass dein Ex-Partner lügt oder Dinge verdreht. Aber du kannst verhindern, dass du ohne Beweise dastehst.
Deine Resilienz stärken: Dein Kind braucht einen stabilen Anker - und du auch!
Vielleicht kennst du das Gefühl, dass der narzisstische Ex-Partner dich immer wieder aus dem Gleichgewicht bringt – mit seinen Launen, seinen Provokationen, seinen endlosen Spielchen.
Doch was, wenn du dich nicht mehr aus der Ruhe bringen lässt? Was, wenn du selbst die Konstante wirst, an der dein Kind sich orientieren kann – egal, wie chaotisch der andere Elternteil agiert?
Kinder brauchen keine perfekten Eltern. Sie brauchen stabile Eltern. Einen sicheren Hafen, einen Ort, an dem sie wissen: „Hier bin ich geliebt, hier bin ich geborgen.“
💡 Was du wissen solltest:
Du kannst den narzisstischen Ex-Partner nicht ändern – aber du kannst verhindern, dass seine Spielchen dein Leben bestimmen. Deine Klarheit ist der beste Schutz für dich und dein Kind.
Was Kinder wirklich brauchen – Einen festen Anker in der Manipulation
Wenn ein Elternteil narzisstische Züge hat, wächst das Kind oft in einem unsichtbaren Spannungsfeld auf. Es liebt beide Eltern – doch es spürt auch die Unruhe, die unterschwelligen Kämpfe, die unausgesprochenen Erwartungen.
Manche Kinder werden lauter nach dem Umgang, aufgewühlter, anhänglicher als sonst. Andere ziehen sich zurück, wirken nachdenklich oder verschlossen. Und dann gibt es diese Sätze, die klingen, als kämen sie nicht wirklich vom Kind selbst:
- „Warum bist du eigentlich immer so gemein zu Papa/Mama?“
- „Stimmt es, dass du immer lügst?“
- „Papa/Mama sagt, du willst, dass ich sie/ihn nicht mehr lieb habe.“
Solche Momente können sich anfühlen wie ein Stich ins Herz. Da steht dein eigenes Kind vor dir, mit großen Augen – und wiederholst du jetzt, was der andere Elternteil über dich gesagt hat? Das Bedürfnis, die Situation sofort klarzustellen, ist riesig.
Doch das Wichtigste ist nicht, was du sagst, sondern wie du dich in diesem Moment verhältst.
Denn dein Kind braucht jetzt keine Verteidigung, keine Rechtfertigung, keine hitzige Reaktion. Was es wirklich braucht, ist ein Gefühl von Sicherheit. Es muss spüren:
„Egal, was passiert – hier bin ich sicher, hier kann ich mich fallen lassen.“
Wenn du selbst ruhig und gefestigt bleibst, gibst du ihm genau das.
Kinder lernen nicht aus langen Erklärungen, sondern aus dem, was wir ihnen vorleben. Wenn du dich nicht auf das Spiel der Manipulation einlässt, sieht dein Kind, dass es einen anderen Weg gibt. Wenn du nicht gegen den anderen Elternteil kämpfst, lernt es, dass Liebe nicht bedeuten muss, sich zwischen zwei Menschen entscheiden zu müssen.
Und das ist vielleicht die wichtigste Botschaft, die du deinem Kind mitgeben kannst:
„Du darfst beide Elternteile lieben. Du musst dich nicht zerreißen. Und egal, was der andere sagt – ich bin da, und ich liebe dich.“
Kinder können sich langfristig von toxischen Einflüssen lösen – wenn sie wenigstens ein Elternteil haben, das ihnen zeigt, was gesunde Liebe ist.
💡 Was du wissen solltest:
Du kannst nicht kontrollieren, was der andere Elternteil sagt oder tut. Aber du kannst bestimmen, was dein Kind von dir mitbekommt: Ruhe, Klarheit und eine Liebe, die es nicht manipuliert.
👉 Wenn der andere Elternteil narzisstische Züge hat, besteht die größte Herausforderung oft darin, dein Kind vor den unsichtbaren Wunden eines Bindungstraumas zu bewahren. Kinder lernen von klein auf, wie Bindung funktioniert – und wenn sie Manipulation, emotionale Unberechenbarkeit oder Liebesentzug erleben, kann das tiefe Spuren hinterlassen. Doch genau hier kannst du einen Unterschied machen.
Wie Bindungstrauma entsteht – und was du tun kannst, um dein Kind davor zu schützen:
➡ Bindungstrauma verstehen: Wie frühe Erfahrungen unser Leben prägen – und was wir daraus lernen können
Wann professionelle Hilfe wichtig wird – und wo du Unterstützung findest
Es gibt Momente, in denen du das Gefühl hast, es noch irgendwie alleine zu schaffen. Du hältst durch, du funktionierst, du versuchst, dein Kind zu schützen – selbst wenn es dich oft an den Rand deiner Kräfte bringt.
Und dann gibt es diese anderen Momente. Die, in denen du dich erschöpft fühlst, als würde dir langsam die Luft ausgehen. Vielleicht, weil die Manipulation des anderen Elternteils nie wirklich aufhört, sondern sich nur verändert.
Oder weil du merkst, dass dein Kind zunehmend verunsichert ist – und du nicht weißt, wie du es noch besser auffangen kannst. Vielleicht auch, weil du selbst nach all der Zeit nicht mehr weißt, was Realität ist und was nur das verzerrte Bild ist, das der Narzisst hinterlassen hat.
Manchmal sind es nicht die großen Katastrophen, die dich an deine Grenze bringen – sondern die tausend kleinen Nadelstiche, die nicht aufhören.
Und genau hier kann Unterstützung den Unterschied machen.
Wann es Zeit ist, dir Unterstützung zu holen
Es gibt keine feste Grenze, ab wann du dir Unterstützung holen „solltest“. Du musst nicht erst völlig am Boden liegen, bevor du dir erlaubst, Hilfe anzunehmen.
Wenn du merkst, dass dich das Co-Parenting mit deinem narzisstischen Ex-Partner emotional oder mental zu sehr belastet, ist das bereits Grund genug.
Vielleicht spürst du, dass du trotz aller Strategien immer wieder in die gleichen Muster gezogen wirst. Oder dass dein Kind auf eine Weise reagiert, die du alleine nicht mehr auffangen kannst.
Oder du stellst du fest, dass du dich selbst oft zurückhältst – aus Angst vor den Konsequenzen, aus Erschöpfung oder weil du einfach nicht mehr kämpfen willst.
Egal, was es ist – du musst das nicht alleine durchstehen.
Rechtliche Aspekte – Wann du dich beraten lassen solltest
Manchmal reicht es nicht aus, sich nur emotional und mental zu stärken.
Es gibt Situationen, in denen es wichtig ist, sich rechtlich abzusichern – besonders dann, wenn dein Ex-Partner oder deine Ex-Partnerin juristische Drohungen als Druckmittel benutzt oder Grenzen wiederholt überschreitet.
Wenn du merkst, dass…
- der andere Elternteil droht, das alleinige Sorgerecht zu beantragen,
- dein Kind nach dem Umgang auffällig verändert ist oder belastende Dinge erzählt,
- dein Ex-Partner dich über Termine, Arztbesuche oder wichtige Entscheidungen nicht informiert,
- du ständig Angst hast, rechtlich etwas „falsch“ zu machen,
… dann kann es sinnvoll sein, eine juristische Beratung in Anspruch zu nehmen.
Eine Anwältin kann dir helfen, einzuschätzen, welche Möglichkeiten du wirklich hast – und welche Drohungen nur leere Einschüchterungsversuche sind. Auch das Jugendamt oder spezialisierte Beratungsstellen können eine Anlaufstelle sein, wenn es um das Kindeswohl geht.
🛑 Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine rechtliche Beratung. Wenn du unsicher bist oder konkrete Probleme hast, solltest du dich an eine Fachkraft im Familienrecht wenden.
Welche Unterstützung in Frage kommt
Es gibt viele Wege, sich Hilfe zu holen, und keiner davon bedeutet, dass du „versagt“ hast. Im Gegenteil: Es zeigt, dass du klug genug bist, zu erkennen, dass du nicht alles alleine tragen musst.
Vielleicht brauchst du jemanden, der mit dir neue Strategien entwickelt, damit du nicht immer wieder in die gleichen Fallen tappst. Jemanden, der dich stärkt, wenn du dich klein und ausgelaugt fühlst.
Oder einfach einen Raum, in dem du sagen kannst: „Ich kann nicht mehr“ – und wo dir nicht gesagt wird, dass du dich einfach nur „mehr bemühen“ musst.
Wenn du merkst, dass dich all das zu sehr belastet, dann ist Unterstützung kein Luxus – sondern etwas, das du dir und deinem Kind zuliebe wert sein solltest.
💡 Was du wissen solltest:
Es ist keine Schwäche oder Egoismus, sich Hilfe zu holen – es ist ein Zeichen von Stärke. Je stabiler du bist, desto besser kannst du auch dein Kind schützen.
Fazit: Du bist nicht machtlos – und dein Kind auch nicht
Co-Parenting mit einem narzisstischen Ex-Partner oder einer narzisstischen Ex-Partnerin kann sich wie ein nie endender Kampf anfühlen. Du möchtest deinem Kind Stabilität geben, während der andere Elternteil genau das Gegenteil tut.
Du versuchst, ruhig zu bleiben, während Provokationen auf dich einprasseln. Und du wünschst dir nichts sehnlicher, als dass dein Kind unbeschwert aufwachsen kann – doch stattdessen findest du dich in einem Geflecht aus Manipulation, Kontrolle und Schuldumkehr wieder.
💡 Aber hier ist die Wahrheit, die du nicht vergessen darfst: Auch wenn du den anderen Elternteil nicht ändern kannst – kannst du immerhin die Dynamik verändern.
Du kannst dein Kind davor bewahren, in diesem toxischen Spiel gefangen zu bleiben. Du kannst die Stabilität sein, die es dringend braucht. Und du kannst lernen, dich selbst aus den endlosen Machtkämpfen zu befreien, damit du nicht nur überlebst – sondern wieder wirklich lebst.
Vielleicht fühlt sich das gerade noch weit weg an und du hast das Gefühl, dass du allein gegen eine übermächtige Kraft kämpfst. Doch das bist du nicht. Es gibt Wege aus diesem Kreislauf – und du musst sie nicht alleine gehen.
Wie du dich und dein Kind schützen kannst – ohne verrückt zu werden
Viele meiner Klientinnen kommen zu mir, weil sie genau an diesem Punkt stehen: Sie sind erschöpft vom ständigen Kampf, aber sie haben keine Wahl, weil ein Kind in der Mitte steht.
Sie haben versucht, zu kooperieren – nur um immer wieder manipuliert zu werden. Sie haben gehofft, dass es irgendwann besser wird – doch stattdessen dreht sich das Karussell weiter.
Die größte Angst ist meist, dass das Kind unter der Trennung leidet. Dass es manipuliert wird, entfremdet oder innerlich zerrissen. Und leider ist diese Angst in den seltensten Fällen unbegründet.
🎯 Doch es gibt Lösungen. Und genau hier setzt meine Arbeit an.
Ich begleite dich dabei, einen stabilen, sicheren Rahmen für dein Kind zu schaffen – ohne dich selbst dabei aufzureiben. Du lernst, wie du dich aus den emotionalen Machtspielen und Verstrickungen löst, ohne ohne falsche Zugeständnisse machen zu müssen.
Wie du Grenzen setzt, ohne dass dein Kind darunter leidet. Und wie du die Kontrolle über dein eigenes Leben zurückgewinnst – auch wenn der andere Elternteil weiterhin manipuliert.
Wenn du spürst, dass du nicht mehr länger in dieser Endlosschleife gefangen sein willst, lass uns gemeinsam schauen, wie dieser Weg konkret für dich und dein(e) Kind(er) aussehen kann.
Raus aus toxischen Beziehungsmustern - zurück zu dir!
Du hast mehr Einfluss, als du glaubst. Wenn du spürst, dass es so nicht weitergehen kann und dich danach sehnst, wieder ganz bei dir selbst anzukommen, lass uns reden.