17 Jahre zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Monika weiß, wie sich das emotionale Chaos einer toxischen Beziehung anfühlt – und sie weiß, wie man da rauskommt.
Hinweis: Dieser Erfahrungsbericht basiert auf wahren Ereignissen. „Monika" hat ihre Geschichte zur Verfügung gestellt, um anderen Betroffenen Mut zu machen. Namen und persönliche Details wurden zum Schutz ihrer Privatsphäre geändert, die Ereignisse selbst sind unverfälscht wiedergegeben.
An wichtigen Stellen kommentiere ich Monikas Erlebnisse – nicht um zu belehren, sondern um Zusammenhänge sichtbar zu machen, die dir helfen können, deine eigene Situation besser zu verstehen.
Was Monika durchgemacht hat, zeigt: Selbst aus den dunkelsten Momenten gibt es einen Weg raus. Einen Weg zurück zu dir selbst.
Toxische Beziehung: Erfahrungen von Monika
„Ich war damals erst 34 Jahre alt und bereits körperlich und seelisch völlig erschöpft. Hinter mir lagen 17 Jahre einer Beziehung, in der ich mich vollkommen verloren hatte. Es war eine Beziehung, geprägt von extremen Höhen und Tiefen, von großer Liebe und tiefem Schmerz, von verzweifelter Hoffnung und tiefer Ohnmacht. Über Jahre hinweg hatte ich alles dafür getan, meinen Mann zu retten – vor sich selbst und seinen inneren Dämonen. Doch irgendwann musste ich erkennen, dass ich nur mich selbst retten konnte. Die emotionale Achterbahnfahrt, die ich erlebt hatte, hatte tiefe Spuren hinterlassen. Jahrelang war ich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, endlich auszubrechen, und der Angst, alles zu verlieren, wofür ich so lange gekämpft hatte.“

17 Jahre lang hat Monika versucht, ihren Partner zu retten. Das klassische Muster: Du siehst seine Wunden, seine Verletzungen, sein Potenzial. Du denkst, deine Liebe könnte ihn heilen. Dass du die Eine bist, die ihn endlich versteht.
Diese Hoffnung hält dich gefangen. Denn während du versuchst, ihn zu retten, gehst du selbst unter. Die unbequeme Wahrheit: Oft projizieren wir unsere eigenen ungeheilten Wunden auf den Partner. Wir versuchen, das verletzte Kind in ihm zu heilen – und hoffen unbewusst, dabei unser eigenes inneres Kind zu retten.
Aber so funktioniert Heilung nicht. Du kannst niemanden retten, der sich nicht selbst retten will. Und du kannst deine alten Wunden nicht heilen, indem du jemand anderen rettest.
Wie dieser Kreislauf funktioniert und wie du da rauskommst: → Der toxische Kreislauf: Warum du immer wieder zurückgehst (obwohl du es besser weißt)
„Ich sah in ihm die Freiheit, die ich selbst nie hatte.“
„Meine Güte, was hatte ich diesen charismatischen Freigeist geliebt! Für mich war seine Welt ein Abenteuerland, das ich in meiner Kindheit nie kennenlernen durfte. Als überbehütetes Einzelkind war mein Leben bis dahin geprägt von Angst, Kontrolle und strengen Regeln. Ich sehnte mich danach, endlich frei zu sein – und genau das schien er mir bieten zu können. Anfangs fühlte ich mich an seiner Seite wie auf einem Abenteuerspielplatz. Alles war aufregend, alles schien möglich. Ich konnte endlich Dinge tun, die mir zuvor strengstens verboten gewesen waren. Doch ich ahnte nicht, dass diese scheinbare Freiheit einen hohen Preis haben würde.“

Das Muster ist immer dasselbe: Der charismatische Freigeist zieht das überbehütete Kind magisch an. Er verkörpert alles, was dir verboten war – Wildheit, Rebellion, Freiheit. Endlich jemand, der dir zeigt, wie sich Leben anfühlt.
Diese Anziehung ist kein Zufall. Wir suchen unbewusst nach dem, was uns gefehlt hat. Das verletzte Kind in uns hofft, durch den anderen endlich komplett zu werden. "Er macht mich vollständig." "Mit ihr bin ich endlich ich selbst."
Aber das ist eine Illusion. In der Hoffnung auf Vollständigkeit übersiehst du die roten Flaggen. Du ignorierst deine Grenzen. Du gibst dich auf, um endlich anzukommen. Doch statt Erfüllung findest du nur weitere Leere.
Die harte Wahrheit: Niemand kann dich vollständig machen. Diese Lücke, die du spürst, kann nur von dir selbst gefüllt werden. Der Partner kann dich begleiten – aber heilen musst du dich selbst.
„Meine überbehütete Kindheit bereitete den Boden für spätere Manipulation.“
„Vor allem meine Mutter hatte große Schwierigkeiten, Kontrolle abzugeben. In ihrem Bedürfnis, mich vor allem zu schützen, erschuf sie eine Welt voller Sicherheit – aber auch voller Begrenzungen. Stell dir vor, du lebst in einem Haus, in dem jeder deiner Schritte überwacht wird, jede mögliche Gefahr vermieden und jeder Weg vorgegeben ist. Du weißt nicht einmal, dass es außerhalb dieses Hauses etwas anderes geben könnte. Schon damals zweifelte ich oft an meiner Wahrnehmung, weil mir ständig signalisiert wurde, dass meine Gefühle und Bedürfnisse falsch oder übertrieben seien. Dass genau dieses Gefühl mich später so anfällig für Manipulation und Gaslighting machen würde, ahnte ich damals natürlich nicht.“

Wenn dir als Kind ständig gesagt wurde, deine Gefühle seien "übertrieben" oder "falsch", lernst du: Meiner Wahrnehmung kann ich nicht trauen. Egal ob das in einem überbehüteten oder vernachlässigenden Umfeld passiert – die emotionale Invalidierung prägt dich.
Monikas überbehütete Kindheit hatte zwei Seiten: Die Kontrolle und Einengung UND die ständige Botschaft, dass ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse nicht stimmen. "Du brauchst keine Freiheit, du hast doch alles." "Sei nicht traurig, dir geht's doch gut." Diese Kombination macht besonders verletzlich.
Später triffst du auf Menschen, die genau diese Unsicherheit wittern. Sie spüren, dass du an dir zweifelst. Und sie nutzen es aus.
"Du bist zu empfindlich." "Das bildest du dir ein." Die gleichen Sätze, die du schon als Kind gehört hast. Und weil sie so vertraut klingen, glaubst du sie.
Wie Gaslighting funktioniert und wie du deine Wahrnehmung zurückgewinnst: → Gaslighting: Perfide Manipulation, die dich an deiner eigenen Wahrnehmung zweifeln lässt
„Er kämpfte gegen alles, was mir vertraut war – und brachte mich in Loyalitätskonflikte.“
„Für meinen Ex-Mann war die Welt meiner Eltern viel zu eng und einengend. Das machte er ihnen auch laut und deutlich klar. Einerseits bewunderte ich ihn dafür – denn ich hätte mich niemals getraut, so offen zu rebellieren. Andererseits brachte mich sein Verhalten in massive Loyalitätskonflikte, weil ich zwischen ihm und meiner Familie stand. Erst viel später erkannte ich, dass hinter seiner rebellischen und scheinbar so starken Fassade ein zutiefst verletzlicher Mann verborgen war, der verzweifelt nach Sicherheit und Geborgenheit suchte. Doch statt seine Verletzlichkeit zu zeigen, kämpfte er dagegen an – mit destruktiven Verhaltensweisen, die mich und unsere Familie tief verletzten.“

Die rebellische Fassade zieht dich magisch an. Er macht, was er will. Sagt, was er denkt. Kämpft gegen alles, wofür du dich nie getraut hättest zu kämpfen. Diese scheinbare Stärke fasziniert dich – besonders wenn du selbst immer angepasst warst.
Aber hinter der harten Schale steckt oft ein verletztes Kind. Eines, das seine Verletzlichkeit so tief vergraben hat, dass es sie selbst nicht mehr spürt. Statt Schwäche zu zeigen, wird er destruktiv. Statt zu weinen, verletzt er. Statt um Hilfe zu bitten, zerstört er.
Und du? Du siehst das verletzte Kind hinter der Maske. Dein Mitgefühl springt an. Du willst helfen, heilen, retten. Du denkst: "Wenn ich ihn nur genug liebe, wird er seine Wunden zeigen können."
Aber das ist eine Falle. Je mehr du gibst, desto mehr nimmt er. Je mehr du verstehst, desto mehr rechtfertigst du. Du verlierst dich in seinem Schmerz und vergisst deinen eigenen.
Dein Mitgefühl ehrt dich. Aber du bist nicht seine Therapeutin. Seine Wunden kann nur er selbst heilen. Deine Aufgabe ist es, dich selbst zu schützen.
„Ich verstand ihn zu gut – und verlor mich dabei selbst.“
„Ich spürte tief in mir, wie sensibel und verletzlich mein Ex-Mann wirklich war. Besonders deutlich wurde das, wenn er unter Alkoholeinfluss endlich seine Gefühle zeigte und weinte. Doch sobald er eine gewisse Grenze überschritt, verwandelte sich diese Verletzlichkeit in zerstörerische Wut. In solchen Momenten wurde er zu jemandem, den ich kaum wiedererkannte – zu einer Person, die mich zutiefst verletzte und mir Angst machte. Trotzdem hielt ich über Jahre hinweg fest. Ich versuchte ihn zu verstehen, rechtfertigte sein Verhalten vor mir selbst und anderen. Ich spürte seine inneren Wunden so stark, dass ich mich verpflichtet fühlte, ihm zu helfen. Dabei bemerkte ich lange nicht, dass ich selbst immer tiefer in einen Strudel aus emotionaler Überforderung, Angst und Selbstverlust geriet.“

Alkohol macht ihn weich. Dann weint er, zeigt seine Wunden, lässt dich rein. Für einen Moment siehst du den Menschen, der er sein könnte. Doch ein Glas zu viel, und die Verletzlichkeit kippt in Wut. In Zerstörung. In Gewalt.
Als empathischer Mensch spürst du seine Wunden, als wären es deine eigenen. Du fühlst seinen Schmerz so intensiv, dass du dich verpflichtet fühlst zu helfen. Du wirst zur emotionalen Krankenschwester, die immer im Dienst ist.
Dabei passiert etwas Gefährliches: Du verlierst dich selbst. Deine Grenzen verschwimmen. Deine eigenen Wunden werden ignoriert. Du wartest darauf, dass dein Verständnis endlich Früchte trägt. Dass er sich ändert. Dass deine Liebe reicht.
Aber sie reicht nie. Weil er nicht bereit ist zu heilen. Stattdessen verletzt er dich immer weiter – und du rechtfertigst es mit seinem Schmerz.
Dein Mitgefühl ist eine Gabe. Aber in toxischen Händen wird es zur Waffe gegen dich selbst. Du kannst verstehen, ohne zu ertragen. Du kannst mitfühlen, ohne dich aufzugeben.
„Ich wurde so lange klein gemacht, bis ich meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr vertraute.“
„Über Jahre hinweg hörte ich immer wieder dieselben Aussagen: Ich sei zu empfindlich, meine Gefühle wären übertrieben, meine Bedürfnisse unangebracht. Ich solle mich zusammenreißen, aufhören, auf meinen Gefühlen herumzureiten, und endlich aufhören, ständig Probleme zu machen. Irgendwann glaubte ich tatsächlich, dass mit mir etwas nicht stimmte – dass ich das Problem war, dass ich falsch fühlte, falsch dachte, falsch handelte. Diese permanente Entwertung führte dazu, dass ich mir selbst nicht mehr traute. Ich war irgendwann davon überzeugt, dass ich mich und meine Gefühle anpassen müsste, um endlich akzeptiert und geliebt zu werden.“

"Du bist zu empfindlich." "Du stellst dich an." "Deine Gefühle sind übertrieben." "Reiß dich zusammen."
Jahre dieser Sätze, und irgendwann glaubst du sie. Du fängst an zu denken: Ich bin das Problem. Ich fühle falsch. Ich muss mich ändern.
Das ist Gaslighting in Reinform. Die systematische Zerstörung deines Vertrauens in deine eigene Wahrnehmung. Du zweifelst nicht mehr an ihm – du zweifelst an dir. Du hinterfragst nicht seine Worte – du hinterfragst deine Realität.
Je länger das geht, desto verlorener wirst du. Was ist wahr? Was bilde ich mir ein? Bin ich wirklich zu empfindlich? Die Verwirrung macht dich abhängig von seiner Version der Realität.
Aber hier ist die Wahrheit: Deine Gefühle sind real. Deine Wahrnehmung ist gültig. Wenn sich etwas falsch anfühlt, dann IST etwas falsch. Nicht mit dir – mit dem, was dir angetan wird.
Der Weg zurück zu dir selbst beginnt damit, deiner eigenen Wahrnehmung wieder zu vertrauen. Schritt für Schritt.
Gaslighting verletzt unser tiefstes Bedürfnis nach Bestätigung unserer Erfahrung.
„Meine Kinder wurden zu meiner größten Kraftquelle.“
„Während ich diese Zeilen schreibe, spüre ich deutlich, wie präsent meine Kinder damals bei jeder Entscheidung waren. Sie gaben mir Kraft, die ich zuvor gar nicht in mir gespürt hatte. Durch sie erfuhr ich, dass meine sensible und empathische Art, die zuvor immer wieder entwertet wurde, genau das war, was ihre Seele nährte. Besonders deutlich spürte ich das bei unserem Pflegesohn, dessen verletzte Seele durch meine Zuwendung sichtbar heilte. Als ich schließlich die Beziehung beendete, waren meine Kinder mein stärkster Antrieb. Für sie mobilisierte ich Kraftreserven, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existierten. Es ging nicht nur darum, mich zu schützen, sondern vor allem darum, meine Kinder zu bewahren. Durch sie lernte ich, mir selbst wieder zu vertrauen und mich zu fragen: Was brauchen sie – und was brauche ich?“

Die Kinder verändern alles. Plötzlich geht es nicht mehr nur um dich. Diese kleinen Menschen brauchen dich – und das gibt dir eine Kraft, die du nie in dir vermutet hättest.
Für Monika wurden ihre Kinder zum Wendepunkt. Besonders ihr Pflegesohn zeigte ihr etwas Entscheidendes: Ihre Sensibilität, die immer als Schwäche dargestellt wurde, war genau das, was seine verletzte Seele brauchte. Sie sah, wie er durch ihre Zuwendung aufblühte. Zum ersten Mal erkannte sie den Wert ihrer Empathie.
Die Kinder werden zu deinem Spiegel. Sie zeigen dir deine Verletzlichkeit – aber auch deine ungeahnte Stärke. Für sie mobilisierst du Reserven, von denen du nicht wusstest, dass sie existieren. Für sie setzt du Grenzen, die du für dich selbst nie gezogen hättest.
Und hier liegt die größere Bedeutung: Wenn du den Kreislauf durchbrichst, schützt du nicht nur dich. Du verhinderst, dass das Gift an die nächste Generation weitergegeben wird. Du bist diejenige, die sagt: "Bei mir endet das."
Deine Heilung ist ihr Schutz. Deine Freiheit ist ihre Chance. Das ist vielleicht das größte Geschenk, das du ihnen machen kannst.
„Ich schaffte den Absprung – doch dann begann der Horror erst richtig.“
„Nachdem ich endlich all meinen Mut zusammengenommen und mich getrennt hatte, begann die vielleicht schwerste Phase meines Lebens. Meine Entscheidung löste bei meinem Ex-Mann heftige Reaktionen aus: Er drohte mit Suizid, versuchte die Kinder gegen mich aufzubringen, manipulierte sie emotional und versuchte, mir massive Schuldgefühle einzureden. Es war ein Albtraum aus Drohungen, Ängsten und emotionaler Erpressung. Damals fühlte ich mich schuldig dafür, ihm ‚den Boden unter den Füßen weggezogen‘ zu haben. Doch tief in mir spürte ich intuitiv, dass diese Schuld nicht mir gehörte. Ich wusste, ich musste stark bleiben – für mich und vor allem für meine Kinder.“

Die Trennung ist erst der Anfang des Albtraums. Suiziddrohungen. "Wenn du gehst, bringe ich mich um." Die Kinder als Waffen. "Mama will nicht, dass wir eine Familie sind." Emotionale Erpressung auf allen Ebenen.
Nach der Trennung wird es oft schlimmer statt besser. Der Kontrollverlust macht sie wahnsinnig. Sie eskalieren, weil ihre Macht über dich schwindet. Jedes Mittel ist recht, um dich zurückzuholen oder zu bestrafen.
Die wichtigste Erkenntnis: Du bist nicht verantwortlich für seine Reaktionen. Nicht für seine Drohungen. Nicht für seine Gefühle. Nicht für sein Leben. Er ist ein erwachsener Mensch, der für sich selbst verantwortlich ist.
Die Schuldgefühle, die er dir macht, sind Manipulation. "Du hast mir den Boden unter den Füßen weggezogen." Nein. Du hast dich selbst gerettet. Das ist dein Recht.
Diese Phase braucht Unterstützung. Professionelle Hilfe, Freunde, Familie. Du musst das nicht allein durchstehen. Du darfst dir Hilfe holen. Du musst dich und deine Kinder schützen.
Wie du dich gegen emotionale Erpressung wehrst: → Emotionale Erpressung verstehen: 5 Typische Anzeichen & konkrete Lösungen
„Um meine Kinder zu schützen, ging ich einen radikalen Schritt.“
„Irgendwann wurde klar, dass ich handeln musste, um meine Kinder und mich vor weiteren Manipulationen und emotionalen Verletzungen zu schützen. In einer Mischung aus Mut und Verzweiflung entschied ich mich, mit den Kindern in eine Mutter-Kind-Kur zu flüchten – weit weg von ihm und ohne dass er wusste, wo wir waren. Auch den Kontakt der Kinder zu ihrem Vater musste ich zu diesem Zeitpunkt rigoros einschränken, um sie emotional zu stabilisieren. Diese Auszeit war heilsam für uns alle. Langsam kamen wir zur Ruhe, gewannen Abstand und konnten erstmals wieder frei durchatmen. Obwohl mir diese Entscheidung unglaublich schwerfiel, wusste ich tief in mir, dass es das Richtige war, um endlich wieder ein Stück Sicherheit und Klarheit zurückzugewinnen.“

Monikas radikaler Schritt: Sie flieht mit den Kindern in eine Mutter-Kind-Kur. Weit weg. Ohne dass er weiß, wo sie sind. Der Kontakt wird rigoros eingeschränkt. Die Kinder brauchen Abstand, um sich zu stabilisieren.
Manche nennen das Kindesentzug. Monika nennt es Selbstschutz. Manchmal ist Distanz die einzige Möglichkeit, um aus dem Chaos rauszukommen. Um wieder klar zu denken. Um die Kinder aus der Schusslinie zu nehmen.
Diese Entscheidung ist legitim. Wenn die Kinder emotional manipuliert werden, wenn sie als Druckmittel benutzt werden, wenn sie zwischen den Fronten zerrieben werden – dann ist es deine Pflicht, sie zu schützen. Temporärer Kontaktabbruch kann nötig sein, um Stabilität zu schaffen.
Das heißt nicht, dass der andere Elternteil für immer verschwinden muss. Aber es heißt: Erst Sicherheit, dann Kontakt. Erst Stabilität, dann gemeinsame Elternschaft. Die emotionale Gesundheit deiner Kinder geht vor.
Wie du eine toxische Trennung überlebst und dabei bei dir bleibst: → Toxische Beziehung beenden – so entkommst du dem Kreislauf & findest zurück zu dir
„Er drohte mir, um mich emotional gefügig zu machen.“
„Nach der Trennung begann eine lange Zeit der Angst. Mein Ex-Mann drohte damit, unser Haus abzubrennen, sich vor unserem Haus umzubringen und den Kindern zu sagen, ich hätte ihn dazu getrieben. Ständig schwang eine tiefe Schuld mit, die er mir auferlegen wollte. Lange Zeit fühlte ich mich tatsächlich verantwortlich dafür, dass es ihm schlecht ging – bis ich schließlich professionelle Unterstützung suchte und verstand, dass ich diese Schuld nicht tragen musste. Die Drohungen und emotionalen Erpressungen erschütterten mich zutiefst. Körperlich und seelisch spürte ich die Folgen der jahrelangen Belastung: Migräne, starke Rückenschmerzen und massive Gewichtsabnahme machten mir das Leben schwer. Doch tief in mir wusste ich, dass ich stark bleiben musste – für meine Kinder, aber auch für mich selbst.“

"Das Haus anzünden." "Sich vor dem Haus umbringen." "Den Kindern sagen, dass du schuld bist." Die Drohungen nach der Trennung waren extrem. Monika lebte in ständiger Angst.
Diese Eskalation ist kein Einzelfall. Wenn toxische Partner die Kontrolle verlieren, greifen sie zu extremen Mitteln. Die Drohungen kommen aus purer Verzweiflung – der letzte Versuch, dich emotional zu fesseln.
Die körperlichen Folgen bei Monika: Migräne, Rückenschmerzen, extremer Gewichtsverlust. Der Körper hält den Dauerstress nicht aus. Er schreit nach Ruhe, die nicht kommt.
Hier die klare Ansage: Seine Drohungen sind seine Verantwortung. Wenn er mit Suizid droht – ruf den Notarzt. Wenn er mit Gewalt droht – ruf die Polizei. Du bist nicht seine Therapeutin. Du bist nicht für sein Leben verantwortlich.
Diese Drohungen sind emotionale Erpressung in ihrer extremsten Form. Sie sollen dich lähmen, kontrollieren, zurückholen. Lass dich nicht erpressen.
Bei akuter Bedrohung brauchst du sofort Hilfe: → Hilfe bei häuslicher Gewalt
„Ich gab meinen Kindern Raum, ihre eigene Wahrheit zu finden.“
„Mir war immer wichtig, dass meine Kinder selbst entscheiden durften, wie sie zu ihrem Vater stehen. Ich wollte niemals, dass sie sich zwischen mir und ihm entscheiden müssen. Stattdessen erlaubte ich ihnen offen, ihn zu lieben, obwohl ich wegen ihm oft traurig war. Es war hart, meinen Schmerz vor ihnen zurückzuhalten, aber ich wusste intuitiv, dass dies der einzig richtige Weg war, um sie vor emotionaler Überforderung zu schützen. Manchmal wollten meine Söhne mich vor ihrem Vater beschützen, was ich jedoch nie zuließ. Ich machte ihnen klar, dass es meine Aufgabe sei, sie zu beschützen – nicht umgekehrt. So fanden sie langsam ihren Platz und ihre Klarheit. Sie entwickelten ein eigenes, gesundes Verhältnis zu ihrem Vater, ohne sich von meiner Geschichte beeinflussen zu lassen.“

Monikas Entscheidung ist bemerkenswert: Sie lässt ihre Kinder ihren Vater lieben. Trotz allem, was er ihr angetan hat. Sie zwingt sie nicht, Partei zu ergreifen. Sie macht ihn nicht zum Monster.
Das ist verdammt schwer. Wenn dein Ex dich fast zerstört hat, willst du schreien: "Seht ihr nicht, was er mir antut?" Aber Monika schweigt. Sie trägt ihren Schmerz allein, um ihre Kinder zu schützen.
Die Kinder brauchen ihre eigene Wahrheit. Sie müssen selbst erfahren, wer ihr Vater ist. Ohne deine Wut als Filter. Ohne deine Verletzung als Brille. Das gibt ihnen die Chance, ihrer eigenen Wahrnehmung zu vertrauen.
Gleichzeitig zieht Monika eine klare Linie: Als die Söhne sie beschützen wollen, sagt sie Nein. "Das ist mein Job, nicht eurer." Die Rollen bleiben klar. Kinder sind Kinder, nicht die Bodyguards ihrer Mutter.
Diese Balance ist die Kunst: Deinen Schmerz tragen, ohne ihn auf die Kinder abzuladen. Stark sein, ohne die Kinder zu Rettern zu machen. Sie lieben lassen, ohne dich selbst zu verraten.
Das ist wahre Stärke. Das ist Schutz, der wirklich schützt.
„Heute weiß ich, dass ich alles schaffen kann.“
„13 Jahre nach dieser schmerzvollen Trennung blicke ich zurück und erkenne, wie wichtig dieser Weg für meine persönliche Entwicklung war. Ja, er war schmerzhaft, schwer und oft überwältigend. Doch heute bin ich überzeugt, dass ich aus mir heraus jede Herausforderung meistern kann. Indem ich mich intensiv mit meiner eigenen Vergangenheit, den Prägungen meiner Eltern und den emotionalen Verletzungen meines Ex-Mannes auseinandersetzte, fand ich schließlich den stabilen Ort in mir selbst, nach dem ich immer gesucht hatte. Ich habe gelernt, meine sensiblen und verletzlichen Seiten nicht mehr zu verstecken, sondern anzunehmen und liebevoll in mein Leben einzuflechten. Heute lebe ich in einer liebevollen Beziehung, die mir den Raum gibt, genau so zu sein, wie ich bin – und das ist das größte Geschenk, das ich mir selbst machen konnte.“

13 Jahre später blickt Monika zurück. Sie hat es geschafft. Nach all dem Schmerz, der Angst, der Verzweiflung – sie ist angekommen. Bei sich selbst.
Der Weg war lang. Sie musste sich ihrer Vergangenheit stellen. Den Prägungen ihrer überbehüteten Kindheit. Den Verletzungen ihres Ex-Mannes. Ihren eigenen Mustern. Schicht für Schicht hat sie sich freigelegt.
Heute weiß sie: Aus ihr heraus kann sie alles schaffen. Diese Erkenntnis ist unbezahlbar. Sie hat den stabilen Ort in sich gefunden, nach dem sie immer gesucht hat. Nicht in einem Partner. Nicht in der Anerkennung anderer. In sich selbst.
Ihre Sensibilität, die früher als Schwäche galt? Heute ist sie ihre Stärke. Sie versteckt sie nicht mehr. Sie lebt sie. In einer neuen Beziehung, die ihr Raum gibt, genau so zu sein, wie sie ist.
Das ist die Botschaft: Du hast alles in dir. Die Kraft, die Weisheit, die Ressourcen. Sie sind vielleicht verschüttet, aber sie sind da. Monika hat sie freigelegt. Du kannst das auch.
Der Weg ist nicht leicht. Aber er führt nach Hause. Zu dir selbst.
„Ich habe aus dieser Beziehung gelernt – und daraus Kraft geschöpft.“
„Heute sehe ich die Beziehung zu meinem Ex-Mann mit anderen Augen. So schmerzhaft und zerstörerisch sie auch war, letztlich wurde sie zu meiner größten Lehrmeisterin. Sie zwang mich dazu, mich meinen tiefsten Verletzungen und Mustern zu stellen, und half mir, mich selbst endlich kennenzulernen und anzunehmen. Ich lernte, dass ich mich niemals wieder selbst aufgeben darf – egal wie stark mein Wunsch zu helfen oder zu heilen auch sein mag. Auch wenn ich heute noch manchmal körperlich und seelisch mit den Folgen dieser Beziehung zu kämpfen habe, spüre ich doch eine tiefe Dankbarkeit für diesen Weg. Denn ohne diese Erfahrungen hätte ich nie erkannt, wie stark ich in Wahrheit bin und dass meine sensible Empfindsamkeit keine Schwäche, sondern meine größte Stärke ist.“

Die Beziehung als Lehrmeisterin. So schmerzhaft sie war – Monika sieht heute auch, was sie ihr gebracht hat. Sie zwang sie, sich ihren tiefsten Mustern zu stellen. Sich selbst kennenzulernen. Zu wachsen.
Deine Verletzungen prägen dich, aber sie sind nicht du. Sie sind Wegweiser zu verborgenen Stärken. Jede Wunde zeigt dir, wo noch unentdeckte Kraft liegt. Wo Heilung möglich ist. Wo Wachstum wartet.
Die größte Entdeckung: Deine Sensibilität ist keine Schwäche. All die Jahre wurde sie kleingemacht, als Problem dargestellt, als "zu viel" abgetan. Aber sie ist deine Superkraft. Sie lässt dich tief fühlen, echt verbinden, wirklich verstehen.
Der Schlüssel ist, diese Sensibilität zu schützen statt zu verstecken. Sie anzunehmen statt zu bekämpfen. Sie als das zu sehen, was sie ist: dein Kompass zurück zu dir selbst.
Monika hat das verstanden. Ihre Empfindsamkeit, einst ihre vermeintliche Schwäche, ist heute ihr Fundament. Sie hat gelernt, sie zu ehren und zu schützen. Und genau das hat sie frei gemacht.
Das kannst du auch. Deine sensiblen Seiten sind nicht das Problem. Sie sind der Weg.
Auch du kannst deine Grenzen wiederfinden
Monikas Geschichte zeigt beides: wie eine toxische Beziehung deine Grenzen komplett auflöst – und dass du sie wiederfinden kannst. Vielleicht stehst du gerade mittendrin. Ohne klare Linie. Ohne Schutz. Ohne innere Ruhe.
Aber hier ist die Wahrheit: Es geht um mehr als nur zu überleben. Es geht darum, wieder stabil zu werden. Grenzen zu setzen, die halten. Innere Ruhe zu finden, die bleibt. Egal was im Außen passiert.
Diese Stabilität ist kein Ort da draußen. Sie ist in dir.
Monika hat sie gefunden. Nach 17 Jahren Chaos, nach völliger Erschöpfung, nach dem totalen Verlust ihrer Grenzen. Heute steht sie fest. Bei sich. Klar. Das zeigt: Es ist möglich. Egal wie aufgelöst deine Grenzen gerade sind.
Am Ende dieser Reise wartest nicht du als perfekte Version. Sondern du mit klaren Grenzen. Mit innerer Ruhe. Mit der Fähigkeit, Ja zu sagen, wenn du Ja meinst – und Nein, wenn du Nein meinst.
Alles, was du durchgemacht hast, hat dich vorbereitet. Nicht zerstört – vorbereitet. Deine Grenzen wurden aufgeweicht, ja. Aber sie können wieder stark werden. Stärker als vorher.
Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Es gibt Menschen, die verstehen. Die helfen können. Aber die Grenzen setzen musst du selbst.
Die wichtigste Grenze ist die zu dir selbst. Wo du aufhörst und andere anfangen. Wenn die klar ist, wird alles andere auch klar.
Monika hat ihre Grenzen Schritt für Schritt zurückerobert. Heute ist sie frei. Stabil. In ihrer Mitte.
Du kannst das auch. Der erste Schritt wartet auf dich.
Andreas
Klare Grenzen, Innere Ruhe.
Das Coaching-Programm.
Tiefer eintauchen
Mit der Trennung ist es selten vorbei – besonders wenn Kinder im Spiel sind. Oft fängt der wahre Kampf erst danach an. Die folgenden Artikel zeigen dir, wie du diese Phase überlebst:
Gemeinsame Kinder bedeuten: Du kannst den Kontakt nicht abbrechen. Der narzisstische Ex-Partner bleibt in deinem Leben. Wie du trotz ständiger Provokationen deine Grenzen hältst und für dein Kind da bist:
→ Gemeinsame Kinder mit einem Narzissten – Co-Parenting zwischen Manipulation und Grenzsetzung
Dein Kind wird zum Spielball. Manipulation, Schuldgefühle, emotionale Erpressung – der narzisstische Elternteil kennt keine Grenzen. Wie du dein Kind schützt, ohne es zu belasten, und ihm Stabilität gibst, während um es herum das Chaos tobt:
→ Wie du dein Kind stärkst, wenn der andere Elternteil narzisstisch ist