by Andreas Gauger

Toxische Beziehung – Monika: Ich musste mit meinen Kindern untertauchen

Erfahrungsberichte, Formen, Narzisstischer Missbrauch: Formen, Folgen & Heilung

Monikas Geschichte zeigt, wie es sich anfühlt, 17 Jahre lang zwischen Hoffnung und Verzweiflung gefangen zu sein. Sie kennt das emotionale Chaos einer toxischen Beziehung genau – und weiß, wie man daraus ausbricht.

💡 Hinweis: Dieser Erfahrungsbericht beruht auf wahren Begebenheiten und wurde mir freundlicherweise von „Monika“ selbst zur Verfügung gestellt. Ihr Wunsch ist es, anderen Betroffenen Mut zu machen und deutlich zu zeigen: Egal, was du gerade durchmachst – du bist nicht allein. Aus Gründen der Privatsphäre wurden Namen geändert und persönliche Details anonymisiert. Dabei wurde jedoch sorgfältig darauf geachtet, die wichtigen Ereignisse unverfälscht wiederzugeben.

An wichtigen Stellen habe ich Monikas Erlebnisse kommentiert, Hintergrundinformationen ergänzt und Impulse eingefügt, die helfen können, Monikas Erfahrungen besser einzuordnen.

So kannst du nicht nur von Monikas Erfahrungen profitieren, sondern erhältst gleichzeitig konkrete Anregungen, um deine eigene Situation tiefer zu beleuchten und erste Schritte zurück zu dir selbst zu unternehmen.

Lass dich von Monikas Geschichte berühren und inspirieren – und erkenne, dass hinter jeder noch so schmerzhaften Erfahrung auch die Chance liegt, stärker und bewusster aus ihr hervorzugehen, als wir es je zuvor waren.

Toxische Beziehung: Erfahrungen von Monika

„Ich war damals erst 34 Jahre alt und bereits körperlich und seelisch völlig erschöpft. Hinter mir lagen 17 Jahre einer Beziehung, in der ich mich vollkommen verloren hatte. Es war eine Beziehung, geprägt von extremen Höhen und Tiefen, von großer Liebe und tiefem Schmerz, von verzweifelter Hoffnung und tiefer Ohnmacht. Über Jahre hinweg hatte ich alles dafür getan, meinen Mann zu retten – vor sich selbst und seinen inneren Dämonen. Doch irgendwann musste ich erkennen, dass ich nur mich selbst retten konnte. Die emotionale Achterbahnfahrt, die ich erlebt hatte, hatte tiefe Spuren hinterlassen. Jahrelang war ich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, endlich auszubrechen, und der Angst, alles zu verlieren, wofür ich so lange gekämpft hatte.“

Andreas: Monika spricht hier eine entscheidende Erfahrung an, die viele mitfühlende Menschen in toxischen Beziehungen machen: die Hoffnung, den Partner „retten“ oder „heilen“ zu können. Diese Hoffnung ist ebenso menschlich wie verständlich. Gleichzeitig führt sie aber auch dazu, dass wir uns immer tiefer in emotionalen Schmerz und Abhängigkeit verstricken – denn das Bedürfnis, unsere Partner zu retten, entspringt oft unserem eigenen verletzten "inneren Kind". Indem wir versuchen, unsere Partner zu heilen, versuchen wir unbewusst, auch unsere eigenen alten Verletzungen zu heilen.

Falls du mehr darüber erfahren möchtest, wie du diesen Teufelskreis aus Hoffnung und emotionaler Abhängigkeit durchbrechen kannst, findest du hier wertvolle Impulse:

Der toxische Kreislauf: Warum du immer wieder zurückgehst (obwohl du es besser weißt)

„Ich sah in ihm die Freiheit, die ich selbst nie hatte.“

„Meine Güte, was hatte ich diesen charismatischen Freigeist geliebt! Für mich war seine Welt ein Abenteuerland, das ich in meiner Kindheit nie kennenlernen durfte. Als überbehütetes Einzelkind war mein Leben bis dahin geprägt von Angst, Kontrolle und strengen Regeln. Ich sehnte mich danach, endlich frei zu sein – und genau das schien er mir bieten zu können. Anfangs fühlte ich mich an seiner Seite wie auf einem Abenteuerspielplatz. Alles war aufregend, alles schien möglich. Ich konnte endlich Dinge tun, die mir zuvor strengstens verboten gewesen waren. Doch ich ahnte nicht, dass diese scheinbare Freiheit einen hohen Preis haben würde.“

Andreas: In Monikas Erzählung erkennst du deutlich ein Muster, das in toxischen Beziehungen immer wieder auftaucht: Die tiefe Sehnsucht nach dem, was uns als Kind gefehlt hat, führt uns genau zu den Menschen, die bei uns scheinbar diese Lücke schließen - zumindest anfangs. Vielleicht spürst du selbst, dass die Anziehungskraft zu toxischen Partnern häufig besonders dort entsteht, wo du emotional verletzlich bist.

Unser inneres Kind fühlt sich zu denjenigen Menschen hingezogen, die scheinbar die Freiheit, Lebendigkeit oder Liebe verkörpern, die uns früher vorenthalten wurde. Doch leider bedeutet diese magnetische Anziehung oft ebenfalls, dass wir unbewusst unsere eigenen Grenzen ignorieren, in der Hoffnung, endlich vollständig zu werden.

„Meine überbehütete Kindheit bereitete den Boden für spätere Manipulation.“

„Vor allem meine Mutter hatte große Schwierigkeiten, Kontrolle abzugeben. In ihrem Bedürfnis, mich vor allem zu schützen, erschuf sie eine Welt voller Sicherheit – aber auch voller Begrenzungen. Stell dir vor, du lebst in einem Haus, in dem jeder deiner Schritte überwacht wird, jede mögliche Gefahr vermieden und jeder Weg vorgegeben ist. Du weißt nicht einmal, dass es außerhalb dieses Hauses etwas anderes geben könnte. Schon damals zweifelte ich oft an meiner Wahrnehmung, weil mir ständig signalisiert wurde, dass meine Gefühle und Bedürfnisse falsch oder übertrieben seien. Dass genau dieses Gefühl mich später so anfällig für Manipulation und Gaslighting machen würde, ahnte ich damals natürlich nicht.“

Andreas: Monika beschreibt hier sehr klar, wie frühe Erfahrungen aus der Kindheit den Boden für toxische Beziehungen im Erwachsenenalter bereiten können. Wenn unsere eigenen Bedürfnisse und Wahrnehmungen immer wieder entwertet wurden, werden wir später leicht zum Ziel von Menschen, die genau diese Unsicherheit ausnutzen.

Diese permanente Entwertung in der Kindheit führt dazu, dass wir uns später in Beziehungen nicht trauen, auf unsere eigene Wahrnehmung zu vertrauen. Wir zweifeln daran, ob unsere Gefühle berechtigt sind, ob wir „zu empfindlich“ sind oder ob wir uns alles nur einbilden. Genau dieses Muster macht einen besonders anfällig für Gaslighting.

Wenn du tiefer verstehen möchtest, wie Gaslighting funktioniert und wie du deine innere Klarheit und Selbstsicherheit zurückgewinnen kannst, findest du hier Anregungen:

Gaslighting: Perfide Manipulation, die dich an deiner eigenen Wahrnehmung zweifeln lässt

„Er kämpfte gegen alles, was mir vertraut war – und brachte mich in Loyalitätskonflikte.“

„Für meinen Ex-Mann war die Welt meiner Eltern viel zu eng und einengend. Das machte er ihnen auch laut und deutlich klar. Einerseits bewunderte ich ihn dafür – denn ich hätte mich niemals getraut, so offen zu rebellieren. Andererseits brachte mich sein Verhalten in massive Loyalitätskonflikte, weil ich zwischen ihm und meiner Familie stand. Erst viel später erkannte ich, dass hinter seiner rebellischen und scheinbar so starken Fassade ein zutiefst verletzlicher Mann verborgen war, der verzweifelt nach Sicherheit und Geborgenheit suchte. Doch statt seine Verletzlichkeit zu zeigen, kämpfte er dagegen an – mit destruktiven Verhaltensweisen, die mich und unsere Familie tief verletzten.“

Andreas: Hier beschreibt Monika die starke Polarität zwischen scheinbarer Stärke und innerer Verletzlichkeit des toxischen Partners. Vielleicht hast du selbst erlebt, wie stark dich z. B. die rebellische, selbstbewusste und kompromisslose Art deines Partners angezogen hat – gerade weil er Eigenschaften verkörperte, die du dir selbst nie erlaubt hättest.

Doch oft verbirgt sich hinter dieser vermeintlichen Stärke eine tiefe Verletzlichkeit, die der toxische Partner nicht zeigen kann oder will und meist sogar vor sich selbst verbirgt. Stattdessen wehrt er diese Gefühle mit destruktiven und verletzenden Verhaltensweisen ab. Das löst bei dir – besonders als empathischem Menschen – vielleicht tiefes Mitgefühl und Verständnis aus. Du möchtest helfen, heilen und "retten". Doch gerade dadurch verstrickst du dich immer tiefer in eine Dynamik, die dich zunehmend auslaugt.

Es ist gut, dass du so mitfühlend bist. Doch es ist ebenso wichtig, deine Grenzen zu wahren und zu erkennen, wo deine Verantwortung endet. Du kannst die Verletzungen deines Partners nicht heilen – das kann nur er oder sie selbst.

„Ich verstand ihn zu gut – und verlor mich dabei selbst.“

„Ich spürte tief in mir, wie sensibel und verletzlich mein Ex-Mann wirklich war. Besonders deutlich wurde das, wenn er unter Alkoholeinfluss endlich seine Gefühle zeigte und weinte. Doch sobald er eine gewisse Grenze überschritt, verwandelte sich diese Verletzlichkeit in zerstörerische Wut. In solchen Momenten wurde er zu jemandem, den ich kaum wiedererkannte – zu einer Person, die mich zutiefst verletzte und mir Angst machte. Trotzdem hielt ich über Jahre hinweg fest. Ich versuchte ihn zu verstehen, rechtfertigte sein Verhalten vor mir selbst und anderen. Ich spürte seine inneren Wunden so stark, dass ich mich verpflichtet fühlte, ihm zu helfen. Dabei bemerkte ich lange nicht, dass ich selbst immer tiefer in einen Strudel aus emotionaler Überforderung, Angst und Selbstverlust geriet.“

Andreas: Monikas Worte machen deutlich, was so viele empathische Menschen in toxischen Beziehungen erleben: Wir spüren die inneren Wunden des Partners so stark, dass wir uns dafür verantwortlich fühlen, ihn zu heilen oder vor sich selbst zu beschützen. Doch dabei verlieren wir unbemerkt den Bezug zu uns selbst.

Wir übergehen unsere eigenen Grenzen, ignorieren unsere Verletzlichkeit und hoffen, dass unser Verständnis und Mitgefühl irgendwann belohnt werden. Dabei merken wir nicht, dass unser Partner oder unsere Partnerin gar nicht bereit oder in der Lage ist, unsere Wunden wirklich zu heilen. Stattdessen verletzt sie uns immer weiter.

Verständnis und Mitgefühl sind wunderbare Qualitäten – doch in einer toxischen Beziehung werden sie schnell gefährlich für uns selbst.

„Ich wurde so lange klein gemacht, bis ich meiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr vertraute.“

„Über Jahre hinweg hörte ich immer wieder dieselben Aussagen: Ich sei zu empfindlich, meine Gefühle wären übertrieben, meine Bedürfnisse unangebracht. Ich solle mich zusammenreißen, aufhören, auf meinen Gefühlen herumzureiten, und endlich aufhören, ständig Probleme zu machen. Irgendwann glaubte ich tatsächlich, dass mit mir etwas nicht stimmte – dass ich das Problem war, dass ich falsch fühlte, falsch dachte, falsch handelte. Diese permanente Entwertung führte dazu, dass ich mir selbst nicht mehr traute. Ich war irgendwann davon überzeugt, dass ich mich und meine Gefühle anpassen müsste, um endlich akzeptiert und geliebt zu werden.“

Andreas: Hier beschreibt Monika erneut eines der schmerzhaftesten Muster in einer toxischen Beziehung: die systematische Entwertung unserer Gefühle und Wahrnehmungen. Vielleicht kennst du das selbst – wenn du immer wieder hörst, dass du „zu empfindlich“, „übertrieben“ oder „nicht normal“ seist, fängst du vielleicht irgendwann an, es selbst zu glauben.

Hier haben wir es erneut mit Gaslighting zu tun – eine der effektivsten und zerstörerischsten Manipulationsformen, mit der ein toxischer Partner unsere Realität infrage stellt und unsere Selbstwahrnehmung untergräbt. Je länger du diesem Prozess ausgesetzt bist, desto schwieriger wird es für dich, klar zu erkennen, was wirklich wahr ist und was dir nur eingeredet wurde.

Es ist entscheidend, dass du dir bewusst machst: Deine Gefühle und Wahrnehmungen sind real, wertvoll und berechtigt. Niemand hat das Recht, dir einzureden, dass du „falsch“ fühlst oder denkst. Der erste wichtige Schritt zurück zu dir selbst besteht darin, deine Wahrnehmung wieder ernst zu nehmen und dir selbst zu vertrauen.

Gaslighting verletzt zutiefst unser Bedürfnis nach "Bestätigung der eigenen Erfahrung". In dieser Podcast-Folge erfährst du mehr darüber:

„Meine Kinder wurden zu meiner größten Kraftquelle.“

„Während ich diese Zeilen schreibe, spüre ich deutlich, wie präsent meine Kinder damals bei jeder Entscheidung waren. Sie gaben mir Kraft, die ich zuvor gar nicht in mir gespürt hatte. Durch sie erfuhr ich, dass meine sensible und empathische Art, die zuvor immer wieder entwertet wurde, genau das war, was ihre Seele nährte. Besonders deutlich spürte ich das bei unserem Pflegesohn, dessen verletzte Seele durch meine Zuwendung sichtbar heilte. Als ich schließlich die Beziehung beendete, waren meine Kinder mein stärkster Antrieb. Für sie mobilisierte ich Kraftreserven, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existierten. Es ging nicht nur darum, mich zu schützen, sondern vor allem darum, meine Kinder zu bewahren. Durch sie lernte ich, mir selbst wieder zu vertrauen und mich zu fragen: Was brauchen sie – und was brauche ich?“

Andreas: Monika beschreibt hier wunderbar, wie die eigenen Kinder in einer toxischen Beziehung oft zu unserem größten Antrieb werden, um endlich auszubrechen.

Deine Kinder spiegeln dir nicht nur deine Verletzlichkeit, sondern auch deine verborgene Kraft wider. Genau darin liegt eine große Chance: Indem du deine Kinder schützt, lernst du gleichzeitig, auch wieder gut für dich selbst zu sorgen.

Gleichzeitig bedeutet dies auch, dass deine Kinder von deinem inneren Wachstum profitieren können. Indem du aus der toxischen Dynamik ausbrichst und deine eigenen destruktiven Muster aufarbeitest, verhinderst du, dass diese Muster an die nächste Generation weitergegeben werden. Das ist vielleicht eines der wichtigsten Geschenke, das du deinen Kindern machen kannst - und es stellt deinen eigenen Heilungsweg in einen größeren Zusammenhang. Du kannst die- oder derjenige sein, der die Kette durchbricht und verhindert, dass zukünftige Generation den gleichen Schmerz erleben müssen.

„Ich schaffte den Absprung – doch dann begann der Horror erst richtig.“

„Nachdem ich endlich all meinen Mut zusammengenommen und mich getrennt hatte, begann die vielleicht schwerste Phase meines Lebens. Meine Entscheidung löste bei meinem Ex-Mann heftige Reaktionen aus: Er drohte mit Suizid, versuchte die Kinder gegen mich aufzubringen, manipulierte sie emotional und versuchte, mir massive Schuldgefühle einzureden. Es war ein Albtraum aus Drohungen, Ängsten und emotionaler Erpressung. Damals fühlte ich mich schuldig dafür, ihm ‚den Boden unter den Füßen weggezogen‘ zu haben. Doch tief in mir spürte ich intuitiv, dass diese Schuld nicht mir gehörte. Ich wusste, ich musste stark bleiben – für mich und vor allem für meine Kinder.“

Andreas: Was Monika hier beschreibt, ist leider typisch für Trennungen von toxischen Partnern. Diese Phase erfordert unglaubliche Kraft. Es ist wichtig, dass du dir bewusst machst: Die Verantwortung für die Gefühle und Handlungen deines Ex-Partners liegt nicht bei dir. Egal, wie verzweifelt oder emotional er oder sie reagiert – du bist nicht verantwortlich dafür, wie jemand mit einer Trennung umgeht.

Gerade jetzt ist es entscheidend, dass du gut für dich sorgst und dir professionelle und emotionale Unterstützung suchst, um diesen schwierigen Weg nicht allein gehen zu müssen. Du hast jedes Recht, klare Grenzen zu setzen und dich und deine Kinder zu schützen.

Hier erfährst du, wie du dich am besten vor emotionaler Erpressung schützt und wie du mit Schuldgefühlen umgehen kannst, die dein(e) Ex bei dir hervorrufen möchte:

 Emotionale Erpressung verstehen: 5 Typische Anzeichen & konkrete Lösungen

„Um meine Kinder zu schützen, ging ich einen radikalen Schritt.“

„Irgendwann wurde klar, dass ich handeln musste, um meine Kinder und mich vor weiteren Manipulationen und emotionalen Verletzungen zu schützen. In einer Mischung aus Mut und Verzweiflung entschied ich mich, mit den Kindern in eine Mutter-Kind-Kur zu flüchten – weit weg von ihm und ohne dass er wusste, wo wir waren. Auch den Kontakt der Kinder zu ihrem Vater musste ich zu diesem Zeitpunkt rigoros einschränken, um sie emotional zu stabilisieren. Diese Auszeit war heilsam für uns alle. Langsam kamen wir zur Ruhe, gewannen Abstand und konnten erstmals wieder frei durchatmen. Obwohl mir diese Entscheidung unglaublich schwerfiel, wusste ich tief in mir, dass es das Richtige war, um endlich wieder ein Stück Sicherheit und Klarheit zurückzugewinnen.“

Andreas: Monikas Entscheidung, eine räumliche und emotionale Auszeit zu nehmen, war ein wichtiger und mutiger Schritt. Wenn wir in einer toxischen Beziehung stecken, fühlen wir uns häufig gefangen und ohnmächtig. Doch manchmal ist genau so ein radikaler Schritt nötig, um endlich Raum zu schaffen, in dem wir uns und sofern vorhanden - unsere Kinder emotional stabilisieren können.

Es ist vollkommen in Ordnung und wichtig, Grenzen zu setzen – besonders dann, wenn es um den Schutz deiner Kinder geht. Das heißt nicht, dass du den anderen Elternteil für immer aus dem Leben der Kinder verbannen musst. Doch es bedeutet, dass du für die nötige Stabilität und Sicherheit sorgen darfst, um die emotionalen Wunden heilen zu lassen.

Wenn du erfahren möchtest, wie du in gefährlichen Trennungssituationen klug, besonnen und effektiv handeln kannst, findest du hier die wesentlichen Schritte:

Toxische Beziehung beenden – so entkommst du dem Kreislauf & findest zurück zu dir

„Er drohte mir, um mich emotional gefügig zu machen.“

„Nach der Trennung begann eine lange Zeit der Angst. Mein Ex-Mann drohte damit, unser Haus abzubrennen, sich vor unserem Haus umzubringen und den Kindern zu sagen, ich hätte ihn dazu getrieben. Ständig schwang eine tiefe Schuld mit, die er mir auferlegen wollte. Lange Zeit fühlte ich mich tatsächlich verantwortlich dafür, dass es ihm schlecht ging – bis ich schließlich professionelle Unterstützung suchte und verstand, dass ich diese Schuld nicht tragen musste. Die Drohungen und emotionalen Erpressungen erschütterten mich zutiefst. Körperlich und seelisch spürte ich die Folgen der jahrelangen Belastung: Migräne, starke Rückenschmerzen und massive Gewichtsabnahme machten mir das Leben schwer. Doch tief in mir wusste ich, dass ich stark bleiben musste – für meine Kinder, aber auch für mich selbst.“

Andreas: Monikas Erfahrungen mit emotionaler Erpressung nach der Trennung zeigen deutlich, wie massiv toxische Partner versuchen, uns emotional zu kontrollieren – auch wenn die Beziehung längst vorbei ist.

Diese Form emotionaler Kontrolle entsteht häufig aus tiefer Verzweiflung und Angst, den Einfluss auf dich endgültig zu verlieren. Doch es ist entscheidend, dass du dir klar machst: Du bist nicht für das Verhalten deines Ex-Partners verantwortlich – egal, wie dramatisch oder bedrohlich er reagiert.

Wenn du dich bedroht fühlst oder befürchten musst, Opfer von körperlicher Gewalt oder Stalking zu werden, findest du hier wichtige Anlaufstellen:

→ Hilfe bei häuslicher Gewalt

„Ich gab meinen Kindern Raum, ihre eigene Wahrheit zu finden.“

„Mir war immer wichtig, dass meine Kinder selbst entscheiden durften, wie sie zu ihrem Vater stehen. Ich wollte niemals, dass sie sich zwischen mir und ihm entscheiden müssen. Stattdessen erlaubte ich ihnen offen, ihn zu lieben, obwohl ich wegen ihm oft traurig war. Es war hart, meinen Schmerz vor ihnen zurückzuhalten, aber ich wusste intuitiv, dass dies der einzig richtige Weg war, um sie vor emotionaler Überforderung zu schützen. Manchmal wollten meine Söhne mich vor ihrem Vater beschützen, was ich jedoch nie zuließ. Ich machte ihnen klar, dass es meine Aufgabe sei, sie zu beschützen – nicht umgekehrt. So fanden sie langsam ihren Platz und ihre Klarheit. Sie entwickelten ein eigenes, gesundes Verhältnis zu ihrem Vater, ohne sich von meiner Geschichte beeinflussen zu lassen.“

Andreas: Monikas intuitive Weisheit, ihren Kindern Raum für ihre eigene Wahrheit zu lassen, zeigt eine große emotionale Reife und Stärke. Vielleicht weißt du aus eigener Erfahrung wie schwierig es sein kann, deinen Schmerz zurückzuhalten und deinen Kindern trotzdem zu erlauben, den anderen Elternteil zu lieben – trotz allem, was passiert ist.

Doch genau hier liegt eine deiner wichtigsten Aufgaben als Elternteil in einer toxischen Beziehung: Du kannst deinen Kindern dabei helfen, sich frei und unabhängig ihre eigene Meinung zu bilden. Wenn du deinem Schmerz Ausdruck verleihst, ohne deine Kinder zu belasten, lernen sie, ihre eigenen Gefühle ernst zu nehmen und ihnen zu vertrauen.

Gleichzeitig ist es wichtig, klare Rollen innerhalb der Familie zu wahren. Deine Kinder sollten nie das Gefühl haben, dich beschützen zu müssen. Indem du klar zeigst, dass du Verantwortung für dein Wohlbefinden und deinen Schutz übernimmst, bist du ihnen darin ein Rollenvorbild und gibst ihnen die Sicherheit, die sie brauchen, um sich gesund und emotional stabil zu entwickeln.

„Heute weiß ich, dass ich alles schaffen kann.“

„13 Jahre nach dieser schmerzvollen Trennung blicke ich zurück und erkenne, wie wichtig dieser Weg für meine persönliche Entwicklung war. Ja, er war schmerzhaft, schwer und oft überwältigend. Doch heute bin ich überzeugt, dass ich aus mir heraus jede Herausforderung meistern kann. Indem ich mich intensiv mit meiner eigenen Vergangenheit, den Prägungen meiner Eltern und den emotionalen Verletzungen meines Ex-Mannes auseinandersetzte, fand ich schließlich den stabilen Ort in mir selbst, nach dem ich immer gesucht hatte. Ich habe gelernt, meine sensiblen und verletzlichen Seiten nicht mehr zu verstecken, sondern anzunehmen und liebevoll in mein Leben einzuflechten. Heute lebe ich in einer liebevollen Beziehung, die mir den Raum gibt, genau so zu sein, wie ich bin – und das ist das größte Geschenk, das ich mir selbst machen konnte.“

Andreas: Monikas Erfahrungen zeigen, dass es immer einen Weg hinaus gibt. Wenn du bereit bist, wirklich hinzusehen und dich mit den Prägungen deiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, wartet am Ende dieser Reise ein Leben auf dich, in dem du dich endlich authentisch, sicher und geborgen fühlen kannst - angekommen in dir selbst.

Denn die Auseinandersetzung mit deiner Geschichte ist ein Prozess der inneren Heimkehr. Es geht nicht darum, Schuld zu suchen, sondern darum, die verborgenen Muster zu verstehen, loszulassen und schließlich zu heilen. Immer einen Schritt nach dem andren. Monika hat bewiesen, dass genau diese Auseinandersetzung dazu führen kann, dass wir stärker und klarer aus dieser Erfahrung hervorgehen. Auch du hast alles in dir, was du brauchst, um diesen Weg zu gehen. Auch du kannst wieder lernen, dir selbst zu vertrauen und dein Leben aktiv nach deinen Werten und Bedürfnissen zu gestalten.

„Ich habe aus dieser Beziehung gelernt – und daraus Kraft geschöpft.“

„Heute sehe ich die Beziehung zu meinem Ex-Mann mit anderen Augen. So schmerzhaft und zerstörerisch sie auch war, letztlich wurde sie zu meiner größten Lehrmeisterin. Sie zwang mich dazu, mich meinen tiefsten Verletzungen und Mustern zu stellen, und half mir, mich selbst endlich kennenzulernen und anzunehmen. Ich lernte, dass ich mich niemals wieder selbst aufgeben darf – egal wie stark mein Wunsch zu helfen oder zu heilen auch sein mag. Auch wenn ich heute noch manchmal körperlich und seelisch mit den Folgen dieser Beziehung zu kämpfen habe, spüre ich doch eine tiefe Dankbarkeit für diesen Weg. Denn ohne diese Erfahrungen hätte ich nie erkannt, wie stark ich in Wahrheit bin und dass meine sensible Empfindsamkeit keine Schwäche, sondern meine größte Stärke ist.“

Andreas: Monika macht hier deutlich, was viele Betroffene nach toxischen Beziehungen mit genügend Abstand erkennen: dass gerade die tiefsten und schmerzhaftesten Erfahrungen oft die größten Chancen auf Wachstum und Heilung bergen.

Deine Verletzungen haben dich geprägt – doch sie definieren nicht, wer du bist. Sie können dir jedoch zeigen, welche ungenutzten Kraftquellen in dir verborgen liegen, die darauf warten, entdeckt zu werden.

Deine Empfindsamkeit, die vielleicht oft als Schwäche dargestellt wurde, ist in Wirklichkeit eine große Stärke. Sie ermöglicht dir tiefes Mitgefühl und echte Selbstreflexion. Wenn du lernst, diese Empfindsamkeit zu schützen und liebevoll anzunehmen, kann sie zum Fundament deiner Heilung und Selbstentfaltung werden.

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Tiefer eintauchen

Besonders wenn gemeinsame Kinder vorhanden sind, ist es mit der Trennung meist nicht vorbei. Oft geht dann der wahre Stress erst richtig los. Wenn du hier tiefer eintauchen möchtest, helfen dir die folgenden Artikel dabei, Perspektiven und Lösungen zu finden:

Wenn du mit einem narzisstischen Ex-Partner gemeinsame Kinder hast, hört die Herausforderung oft nicht mit der Trennung auf. Wie du trotz Manipulation und Konflikten für dein Kind da sein kannst, erfährst du hier:

Gemeinsame Kinder mit einem Narzissten – Co-Parenting zwischen Manipulation und Grenzsetzung

Ein narzisstischer Elternteil kann dein Kind emotional stark belasten – sei es durch Manipulation, Schuldgefühle oder Loyalitätskonflikte. Doch du hast mehr Einfluss, als du denkst. Erfahre, wie du deinem Kind Sicherheit gibst, es vor toxischen Dynamiken schützt und eine gesunde Eltern-Kind-Bindung stärkst:

Wie du dein Kind stärkst, wenn der andere Elternteil narzisstisch ist

Toxische Beziehung

Auch du kannst den Weg zurück zu dir selbst gehen.

Monikas Geschichte zeigt, wie herausfordernd und zugleich kraftvoll die Reise aus einer toxischen Beziehung zurück zu uns selbst sein kann. Vielleicht stehst du gerade noch mittendrin, fühlst dich verloren und weißt nicht, ob du jemals wieder zu dir zurückfinden wirst.

Doch tief in dir wartet dein wahres Selbst darauf, gehört und angenommen zu werden. Es geht um viel mehr, als einfach nur eine toxische Beziehung zu überwinden. Es geht darum, dass du zu dir selbst nach Hause findest – an jenen Ort in dir, an dem du immer sicher bist und stets verbunden.

Denn "Ankommen" ist ein Ort im Inneren.

Monika hat bewiesen, dass dieser Weg möglich ist. Er mag nicht immer leicht sein, doch am Ende dieser inneren Reise wartet etwas, das kostbarer ist als alles andere: eine tiefe Verbindung zu uns selbst und die Klarheit darüber, wer wir in unserem innersten Kern wirklich sind.

Wenn du bereit bist, dich auf den Weg zu machen, wirst du erkennen, dass alles, was du erlebt hast, dich darauf vorbereitet hat, genau diese innere Reise anzutreten.

Du bist nicht allein auf diesem Weg. Es gibt Menschen, die dich verstehen, begleiten und unterstützen können. Denn die wichtigste Beziehung, die du je führen wirst, ist die mit dir selbst.

Sie ist der Ausgangspunkt für jede andere Beziehung in deinem Leben - oder sollte es zumindest sein. Von hier aus gehen wir in Kontakt zu anderen Menschen und hierher sollten wir immer wieder zurückkehren.

Monikas Geschichte zeigt uns, dass wir – egal wie lange wir uns schon verloren fühlten – jederzeit die Möglichkeit haben, den ersten Schritt auf unserer Reise zurück zu uns selbst zu gehen. Und das sollte uns den Mut und die Hoffnung verleihen, diesen Weg für uns selbst und - sofern vorhanden - für unsere Kinder ebenfalls zu gehen.

Andreas

Raus aus toxischen Beziehungsmustern - zurück zu dir!

Du hast mehr Einfluss, als du glaubst. Wenn du spürst, dass es so nicht weitergehen kann und dich danach sehnst, wieder ganz bei dir selbst anzukommen, lass uns reden.

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