by Andreas Gauger

Wie du dein Kind stärkst, wenn der andere Elternteil narzisstisch ist

Narzissmus in der Partnerschaft

Das eigene Kind zu schützen, wenn der andere Elternteil narzisstisch ist, ist eine der schwersten "Prüfungen", denen man als liebender Elternteil gegenüberstehen kann.

Manchmal gibt es keine einfache Lösung. Kein „Richtig“ oder „Falsch“, keine Tür, durch die du einfach hindurchgehen kannst, um die Situation hinter dir zu lassen.

Wenn du diesen Artikel liest, kennst du diese Realität wahrscheinlich nur zu gut. Du hast ein Kind mit einem narzisstischen Elternteil – und du kannst daran nichts ändern. Du kannst ihn nicht einfach aus dem Leben deines Kindes streichen.

Und du kannst nicht verhindern, dass es Kontakt hat. Was du aber tun kannst, ist dein Kind so zu begleiten, dass es nicht zerbricht. Dass es sich trotz Manipulation, Schuldumkehr und emotionalem Druck zu einem starken, eigenständigen Menschen entwickelt.

Aber das ist eine der schwersten Aufgaben, die es gibt.

Vielleicht fühlst du dich oft hilflos, wenn dein Kind vom anderen Elternteil zurückkommt – verwirrt, launisch oder mit Worten, die gar nicht nach ihm klingen. Vermutlich hast du Angst, dass dein Kind die toxischen Muster übernimmt.

Oder dass es irgendwann gegen dich ausgespielt wird. Vielleicht fragst du dich auch, ob du genug tun kannst, um es vor Schaden zu bewahren.

💡 Hier ist die Wahrheit: Es geht nicht darum, dein Kind in einer perfekten Blase zu halten – das ist nicht möglich. Aber es geht darum, ihm ein sicherer Hafen zu sein. Ein "sicherer Ort", an dem dein Kind lernt, dass es immer eine Wahl hat.

Und genau darum geht es in diesem Artikel. Nicht darum, den Narzissten oder die Narzisstin zu ändern – sondern darum, dein Kind zu stärken und ihm zu helfen, sicher durch die seelischen Stürme zu navigieren, die das Aufwachsen mit einem narzisstischen Elternteil unweigerlich mit sich bringen.

Narzisstische Elternteile und ihre unsichtbare Macht über Kinder

Wenn wir eine toxische Beziehung verlassen haben, hoffen wir in der Regel, dass damit das Schlimmste überstanden ist. Dass der Missbrauch, die Manipulation und die Schuldzuweisungen aufhören, sobald wir den Narzissten aus unserem Leben entfernt haben.

Doch wenn Kinder im Spiel sind, ist es nie vorbei.

Ein narzisstischer Elternteil verschwindet nicht einfach aus dem Leben des Kindes. Und genau das macht die Situation so schwer. Denn du siehst, was passiert – doch du kannst es nicht vollständig verhindern.

Vermutlich kennst du es: Dein Kind kommt vom Umgang zurück, irgendwie anders. Plötzlich stellt es Dinge infrage, die vorher selbstverständlich waren. Vielleicht wirkt es distanziert, ist auffällig anhänglich oder unruhig.

Manchmal erzählt es beiläufig Dinge, die dir die Kehle zuschnüren:

  • „Papa/Mama sagt, du bist immer so gestresst.“
  • „Warum bist du eigentlich so streng? Bei Papa/Mama darf ich das immer.“
  • „Ich darf dir das eigentlich nicht erzählen…“

Das sind keine Zufälle. Das ist emotionale Einflussnahme.

Ein narzisstischer Elternteil nutzt das Kind als Werkzeug, um Kontrolle zu behalten. Mal subtil, mal ganz offen. Und das Fatale: Dein Kind bemerkt nicht, was passiert. Für dein Kind ist der narzisstische Elternteil nicht „toxisch“ – es ist einfach Mama oder Papa. Jemand, den es liebt.

Und genau hier entsteht die unsichtbare Macht.

Warum Kinder toxischen Eltern kaum ausweichen können

Kinder binden sich an ihre Eltern – selbst an die, die ihnen nicht gut tun. Das ist tief in unserer Natur verankert. Ein Kind kann nicht einfach erkennen, dass es manipuliert wird.

Es liebt diesen Menschen, sucht seine Nähe, möchte ihm gefallen. Wenn dieser Elternteil seine Liebe an Bedingungen knüpft, wird das Kind sich unbewusst anpassen.

Manche Kinder ziehen sich zurück und teilen weniger mit dem anderen Elternteil, weil sie spüren, dass es „nicht erlaubt“ ist.

Andere verteidigen den narzisstischen Elternteil vehement, aus Angst, sonst seine Liebe zu verlieren. Wieder andere übernehmen toxische Denkweisen, ohne es zu merken – weil sie nie gelernt haben, dass etwas daran ungesund ist.

💡 Was das bedeutet:
Dein Kind sieht die Manipulation nicht. Und du kannst es nicht einfach „aufklären“, ohne es in einen noch größeren Loyalitätskonflikt zu bringen.

Doch genau hier liegt auch die Chance: Wenn dein Kind nicht erkennt, dass es manipuliert wird – dann kann es auch lernen, sich dem zu entziehen, ohne den anderen Elternteil als „böse“ sehen zu müssen.

👉 Kinder brauchen keine perfekten Eltern – aber sie brauchen sichere Bindung. Wenn der andere Elternteil toxische bzw. narzisstische Muster hat, ist die beste Prävention gegen ein Bindungstrauma, zum Anker werden, der deinem Kind zeigt, dass Liebe nicht manipulativ sein muss. Doch um das tun zu können, müssen wir verstehen, was ein Bindungstrauma eigentlich ist und wie es sich langfristig auswirkt.
Was du tun kannst, um dein Kind vor den langfristigen Folgen eins möglichen Bindungstraumas zu schützen:
➡ Bindungstrauma verstehen: Wie frühe Erfahrungen unser Leben prägen – und was wir daraus lernen können

Was du NICHT ändern kannst – und warum Akzeptanz nicht nur dich stärkt

Es gibt wohl kaum eine größere innere Zerreißprobe, als mit anzusehen, wie das eigene Kind manipuliert wird – und nichts tun zu können, um es einfach aufzuhalten.

Vielleicht hast du es schon oft erlebt: Dein Kind kommt vom anderen Elternteil zurück und erzählt Dinge, die nicht stimmen. Es verteidigt den Narzissten, übernimmt seine Denkweise oder scheint plötzlich auf Distanz zu gehen.

Du weißt, was passiert. Du siehst es so klar. Und doch kannst du nichts tun, um es direkt zu stoppen – zumindest nicht, ohne dein Kind in einen inneren Konflikt zu stürzen.

Es ist verständlich, dass du diesen Wunsch hast. Der Instinkt, dein Kind zu beschützen, ist eine der stärksten Kräfte überhaupt. Doch genau hier liegt die große Gefahr: Wenn du dich mit aller Macht dagegen auflehnst, dass dein Kind manipuliert wird, verlierst du oft mehr als du gewinnst.

💡 Hier kommt eine stoizistische Wahrheit ins Spiel, die alles verändern kann:

"Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

Es mag schmerzhaft sein, doch es ist eine Realität: Der narzisstische Elternteil wird sich nicht ändern.

Nicht für dich. Nicht für das Kind. Nicht einmal dann, wenn er oder sie sich scheinbar „einsichtig“ zeigt.

Manipulation wird immer Teil dieses Spiels bleiben. Die Schuldumkehr wird nicht aufhören. Die unterschwelligen Spitzen werden nicht plötzlich enden. Das zu akzeptieren, ist keine Kapitulation – sondern ein entscheidender Schritt, um dich selbst aus dem ständigen Kampf zu lösen.

Deine Kraft liegt nicht im Widerstand gegen das Unveränderliche. Sie liegt darin, deine Energie auf das zu richten, was wirklich in deiner Hand liegt.

Das bedeutet nicht, dass du stillschweigend zusiehst, wenn dein Kind Schaden nimmt. Doch es bedeutet, dass du deine Energie nicht darauf verschwendest, den Narzissten „zur Vernunft“ bringen zu wollen.

Stattdessen richtest du den Fokus auf das, was du beeinflussen kannst: Die innere Welt deines Kindes – und deine eigene innere Haltung.

Und genau hier beginnt die eigentliche Veränderung.

Was du wirklich beeinflussen kannst – und wie du deinem Kind eine innere Heimat gibst

Wenn du akzeptiert hast, dass du den narzisstischen Elternteil nicht ändern kannst, bleibt die nächste, entscheidende Frage: Wo liegt dann deine Macht? Wo kannst du wirklich etwas bewirken?

Die Antwort ist einfacher, als sie auf den ersten Blick scheint: Nicht im Außen – sondern im Innen.

Du kannst nicht verhindern, dass dein Kind Manipulation erlebt. Doch du kannst verhindern, dass es daran zerbricht.

Du kannst ihm zeigen, dass es auch dann einen sicheren Ort hat, wenn die Welt unsicher erscheint.

Und du kannst es lehren, seinen eigenen Gedanken und Gefühlen zu vertrauen – anstatt den verwirrenden Botschaften, die es vom anderen Elternteil bekommt.

Dein Kind braucht keine perfekte Welt – es braucht einen stabilen inneren Kompass

Viele Eltern haben Angst, dass ihr Kind durch den toxischen Einfluss in eine falsche Richtung gedrängt wird. Dass es narzisstische Muster übernimmt oder sich von der Manipulation formen lässt.

Doch die Wahrheit ist: Es gibt einen Gegenpol – und dieser Gegenpol bist du.

Nicht als jemand, der gegen den anderen Elternteil kämpft. Sondern als jemand, der etwas anderes vorlebt.

Kinder lernen nicht aus langen Gesprächen darüber, wie die Welt funktioniert. Sie lernen aus dem, was sie täglich beobachten und erleben.

Wenn dein Kind spürt, dass du ruhig bleibst, wenn du provoziert wirst, wird es lernen, dass es sich nicht immer verteidigen muss, sondern Angriffe auch ins Leere laufen lassen kann.

Wenn es sieht, dass du Grenzen setzt, ohne in Wut oder Verzweiflung zu verfallen, wird es verstehen, dass es seine eigenen Grenzen bewahren darf.

Und wenn es in deiner Gegenwart erfährt, dass es geliebt wird – nicht weil es sich richtig verhält, sondern einfach, weil es ist, wer es ist – dann wird es tief in sich eine Wahrheit tragen, die kein Narzisst ihm nehmen kann:

„Ich bin genug. So, wie ich bin.“

Warum dein Kind nicht „aufgeklärt“, sondern bestärkt werden muss

Es ist verlockend, dein Kind davor warnen zu wollen. Ihm zu erklären, dass es manipuliert wird, dass es sich schützen muss, dass der andere Elternteil nicht ehrlich mit ihm ist.

Doch genau das kann das Gegenteil bewirken.

Ein Kind, das gezwungen wird, Partei zu ergreifen, fühlt sich innerlich zerrissen. Es liebt beide Eltern. Es will keinen Krieg. Und wenn es das Gefühl bekommt, zwischen euch entscheiden zu müssen, entsteht ein innerer Loyalitätskonflikt – aus dem es nur schwer herausfindet.

Was dein Kind wirklich braucht, ist nicht der Auftrag, sich gegen den Narzissten zu wehren. Sondern die Gewissheit, dass es sich selbst vertrauen darf. Dass es Dinge hinterfragen darf. Und dass es spüren darf, was für es richtig ist – ohne Angst, jemanden zu enttäuschen.

Und genau das kannst du ihm zeigen.

💡 Du bist nicht machtlos. Du kannst dein Kind nicht vor allem schützen – aber du kannst ihm ein inneres Zuhause geben, in dem es sich sicher fühlt. Und das wird es sein Leben lang begleiten.

Freiheitsräume gestalten im Unvermeidbaren – Wie du deinem Kind Stabilität gibst

Es gibt eine Wahrheit, die schwer zu akzeptieren ist: Manche Dinge lassen sich nicht ändern. Dein Kind wird den narzisstischen Elternteil weiterhin in seinem Leben haben. Es wird Manipulation erleben.

Es wird Dinge hören, die es verwirren. Und es wird in Situationen geraten, die du ihm gerne ersparen würdest.

Doch innerhalb dieser Grenzen gibt es Räume, die du gestalten kannst.

Diese Räume sind nicht groß, aber sie sind entscheidend. Sie sind die Orte, an denen dein Kind lernt, dass es eine innere Wahl hat – selbst wenn es im Außen manchmal keine hat.

Sinn wird nicht gefunden - Sinn wird gegeben

 „Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“
– Viktor Frankl

Dieses Prinzip ist einer der kraftvollsten Schlüssel, um sich aus toxischen Dynamiken zu lösen. Nicht, indem man das Außen verändert – sondern indem man seinen inneren Spielraum erkennt.

Frankl erkannte in seiner Arbeit mit Menschen, die extremen Belastungen ausgesetzt waren, dass der wahre Unterschied nicht darin lag, was sie erlebten – sondern wie sie darauf reagierten. Diejenigen, die einen Sinn in ihrem Leiden fanden, überstanden auch das Schlimmste.

Und genau das kannst du deinem Kind mitgeben.

Wie du dein Kind stärkst, trotz der Unvermeidbarkeit des Narzissten

Vielleicht kannst du nicht verhindern, dass dein Kind vom anderen Elternteil manipuliert wird. Aber du kannst ihm helfen, sich innerlich nicht vollständig davon beeinflussen zu lassen.

Wie könnte das praktisch aussehen?

  • Verwirrende Aussagen nicht „geradebiegen“, sondern den Denkraum öffnen.
    Wenn dein Kind nach dem Umgang sagt: „Papa/Mama sagt, du bist total unfair.“ – dann kannst du es sanft ermutigen, seine eigene Meinung zu finden, statt in den Widerstand zu gehen:
    👉 „Was denkst du selbst darüber? Wie fühlt es sich für dich an?“
    So lernt dein Kind, zwischen äußeren Einflüssen und seiner eigenen Wahrheit zu unterscheiden.

  • Statt Widerstand – Sinn finden.
    Dein Kind wird früher oder später erkennen, dass der narzisstische Elternteil eine andere Art hat, mit der Welt umzugehen. Du kannst diesen Prozess begleiten, indem du ihm hilfst, zu verstehen, dass nicht jeder Mensch gleich ist – und dass manche Menschen aus ihren eigenen Verletzungen heraus handeln.
    👉 „Jeder Mensch hat seine eigene Art, mit Dingen umzugehen. Manche können gut zuhören, andere haben Schwierigkeiten damit. Was glaubst du, wie du selbst sein möchtest?“
    Das gibt deinem Kind ein Gefühl von Wahlfreiheit – selbst in einer Situation, die sich unfrei anfühlt.

  • Den Schmerz nicht verdrängen, sondern ihm Bedeutung geben.
    Es ist nicht deine Aufgabe, dein Kind vor jeder Enttäuschung zu schützen. Aber du kannst ihm helfen, seinen eigenen Sinn darin zu finden. Statt nur zu trösten, wenn dein Kind traurig ist, dass der Narzisst unzuverlässig war, kannst du ihm helfen, das Erlebte einzuordnen:
    👉 „Ich sehe, dass du traurig bist. Und ich verstehe dich. Was hilft dir, damit umzugehen? Was könntest du aus dieser Erfahrung lernen?“

Diese Fragen geben deinem Kind etwas, das ihm niemand nehmen kann: Die Fähigkeit, sich selbst zu reflektieren – und seine eigenen Antworten zu finden.

Warum diese innere Freiheit so wertvoll ist

Wenn ein Kind lernt, dass es immer Gestaltungsspielräume gibt und dass es immer eine Wahl hat – selbst wenn diese nur in der bewussten Wahl seiner inneren Haltung besteht – wird später auch mit anderen schwierigen Menschen besser umgehen können.

Und daran leidet unsere Welt keinen Mangel.

Dein Kind muss dann nicht dauerhaft in Abhängigkeiten verstrickt bleiben.
Es braucht sich nicht selbst zu verlieren, um jemandem zu gefallen.
Und es wird nicht blind übernehmen, was ihm gesagt wird – sondern hineinspüren, was für es richtig ist.

💡 Wir können das Chaos nicht stoppen – aber wir können dem Kind zeigen, dass es ihm nicht ausgeliefert ist. Und das ist eine Freiheit, die ihm niemand je wieder nehmen kann.

Wie der richtigen Umgang mit den belastenden Erfahrungen dein Kind sogar stärker machen kann

Es ist wohl einer der größten Ängste, die Eltern in dieser Situation haben:

Was, wenn mein Kind später selbst toxische Muster entwickelt? Was, wenn es sich an ungesunde Beziehungen gewöhnt oder selbst Narzissmus als Normalität betrachtet?

Dieser Gedanke kann lähmend sein. Doch es gibt eine Wahrheit, die oft übersehen wird: Diese Erfahrungen müssen dein Kind nicht schwächen. Sie können es auch stärker machen.

Das bedeutet nicht, dass das Erlebte „gut“ oder gar harmlos ist. Aber es bedeutet, dass dein Kind durch dich eine andere Perspektive auf das Leben bekommen kann. Eine, die es später davor bewahren kann, erneut in toxische Kreisläufe zu geraten.

Und genau hier beginnt die "Heldenreise".

Eine andere Perspektive: Die Heldenreise deines Kindes – und deine Rolle als Mentorin

In jeder großen Geschichte gibt es einen Helden oder eine Heldin, die eine Herausforderung zu bewältigen hat. Oft wird dieser Held auf eine Reise geschickt – nicht, weil er es sich ausgesucht hat, sondern weil das Leben ihn dazu zwingt.

Und auf dieser Reise gibt es immer einen Mentor.

Jemanden, der den Weg kennt. Der keine Drachen für den Helden besiegt, aber ihm zeigt, dass er es selbst tun kann. Jemand, der nicht verhindern kann, dass es Prüfungen gibt – aber der dafür sorgt, dass der Held daran wächst, statt daran zu zerbrechen.

Diese Rolle kannst du für dein Kind übernehmen.

Du kannst ihm die Herausforderungen nicht ersparen, aber du kannst es lehren, daran zu wachsen. Du kannst ihm zeigen, dass es nicht machtlos ist. Dass es seine eigene Wahrheit spüren darf. Und dass es, egal was der narzisstische Elternteil sagt oder tut, immer noch seine eigene Geschichte schreiben kann.

💡 Und genau das kann dazu führen, dass dein Kind später nicht in toxische Muster gerät – sondern mit einem geschärften Blick und einer enormen Resilienz durchs Leben geht.

Wie diese Erfahrung dein Kind prägen kann – ohne es zu zerstören

Wenn dein Kind nicht nur Manipulation erlebt, sondern auch einen Elternteil hat, der ihm innere Stärke, Reflexionsfähigkeit und emotionale Intelligenz vorlebt, dann nimmt es beides mit ins Leben:

  • Dein Kind lernt, toxische Dynamiken zu erkennen. Viele Kinder, die in narzisstischen Strukturen aufgewachsen sind, haben später ein besonders feines Gespür für Manipulation. Sie durchschauen schneller, wenn etwas nicht stimmt – und können sich früher daraus lösen.
  • Es wird widerstandsfähiger. Nicht im Sinne von „abhärten“, sondern im Sinne von echter Resilienz. Es lernt, dass nicht jede Herausforderung bedeutet, dass man zerbricht – sondern dass es Möglichkeiten gibt, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn das Umfeld chaotisch ist.
  • Und es entwickelt emotionale Tiefe. Kinder, die in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sind, haben oft ein tiefes Verständnis für die menschliche Psyche. Sie nehmen Schwingungen feiner wahr, sind oft besonders einfühlsam und können später große Stärke daraus ziehen.

Das bedeutet nicht, dass dieser Weg leicht ist. Es bedeutet auch nicht, dass es keine Narben davontragen wird - denn Narben gehören zum Leben. Aber es bedeutet, dass dein Kind nicht dazu verdammt ist, sich in toxischen Kreisläufen zu verlieren.

Die Wende: Wie du die Weichen stellst

Ob dein Kind später mit einer tiefen emotionalen Klarheit oder mit destruktiven Mustern aus dieser Erfahrung hervorgeht, hängt nicht nur von der Manipulation des Narzissten ab – sondern vor allem von dem Gegenpol, den es erlebt.

Wenn dein Kind durch dich erlebt, dass es eine Wahl hat, dass es sich selbst vertrauen darf, dass es nicht perfekt sein muss, um wertvoll zu sein – dann wird es einen inneren Kompass haben, der es durchs Leben führt.

Und genau dieser Kompass wird es davor bewahren, sich in toxische Dynamiken zu verstricken.

Du bist nicht nur der sichere Hafen deines Kindes – du bist auch der Mentor oder die Mentorin auf seiner Heldenreise durch die Stürme des Lebens mit dem narzisstischen Elternteil.

💡 Was das bedeutet: Die Herausforderung ist real. Die Narben werden bleiben. Aber dein Kind kann daraus etwas machen, das stärker ist als die Wunden, die ihm das Leben schlägt. Und du hast die Macht, diesen Weg mit ihm zu gestalten.

Toxische Beziehung

Fazit: Du kannst die Umstände nicht ändern – aber du kannst die Geschichte umschreiben

Vielleicht fühlt sich das Leben gerade an wie ein Kampf, der nicht zu gewinnen ist. Und du kennst diese Tage nur allzu gut, an denen du denkst: „Ich kann nicht mehr.“

Bestimmt gab es schon Momente, in denen du dich gefragt hast, ob all deine Mühe überhaupt etwas bewirkt – etwa wenn dein Kind wieder manipulierende Worte wiederholt oder sich dem narzisstischen Elternteil noch mehr annähert.

Aber bitte wisse: Es macht einen Unterschied!

Dein Kind nimmt mehr auf, als du glaubst. Es spürt die Stabilität, die du ihm gibst. Und es nimmt wahr, dass es in deiner Nähe frei sein darf, während es sich woanders anpassen muss.

Vielleicht wird es nicht heute erkennen, was du für es tust. Vermutlich auch nicht morgen. Aber irgendwann wird es zurückblicken und verstehen:

„Da war jemand, der mich gesehen hat. Da war jemand, der mir gezeigt hat, dass ich eine Wahl habe.“

Und das wird einen Unterschied machen.

Vielleicht kannst du nicht immer verhindern, dass dein Kind in toxische Dynamiken hineingezogen wird. Aber du kannst verhindern, dass es sich darin verliert. Und das ist alles, was zählt.

Niemand sollte diesen Weg alleine gehen

Es gibt wohl kaum eine tiefere Erschöpfung, als das eigene Kind in einer toxischen Dynamik zu sehen und gleichzeitig das Gefühl zu haben, nicht genug tun zu können.

Vielleicht hast du schon unzählige Male gehofft, dass es leichter wird. Bestimmt hast du versucht, stark zu bleiben – für dein Kind, für dich selbst – und dennoch gibt es diese Momente, in denen sich alles einfach nur ausweglos anfühlt. Vermutlich bist du sehr müde.

Aber du bist nicht machtlos!

Auch wenn du den anderen Elternteil nicht ändern kannst – du kannst deinem Kind etwas geben, das kein Narzisst ihm je nehmen kann: Ein inneres Zuhause. Einen Ort der Klarheit, der Liebe und der Wahrheit. Einen Anker, der ihm in all dem Chaos sicheren Halt gibt.

Doch wer so stark wie möglich für andere sein muss, braucht jemanden, der ihn selbst stärkt, damit er seine wertvolle Aufgabe bestmöglich erfüllen kann.

Wir können unsere Kinder nur dann wirklich stärken, wenn wir selbst in unserer Kraft sind. Dich selbst zu stärken bedeutet, dein Kind zu stärken. Genau diese Aufgabe übernehme ich seit über 13 Jahren für meine Klientinnen und Klienten.

Wenn du möchtest, bin ich in deiner Ecke, damit du dich voll auf deine Aufgabe konzentrieren kannst. Damit du nicht nur durchhältst, sondern mit Klarheit, Ruhe und Kraft den Platz einnimmst, den dein Kind so dringend braucht.

Wenn du wissen möchtest, wie das in deinem konkreten Fall aussehen kann, lass uns miteinander sprechen.

Raus aus toxischen Beziehungsmustern - zurück zu dir!

Du hast mehr Einfluss, als du glaubst. Wenn du spürst, dass es so nicht weitergehen kann und dich danach sehnst, wieder ganz bei dir selbst anzukommen, lass uns reden.

Seit über 13 Jahren begleite ich Menschen dabei, sich aus toxischen Beziehungen zu befreien und zurück zu sich selbst zu finden.

Meine Methode verbindet die effektivsten Ansätze aus Coaching, Persönlichkeitsentwicklung, buddhistischer und allgemeiner Psychotherapie, Taoismus, Stoizismus und Resilienzforschung.

Wenn du diesen Weg selbst gehen möchtest, freue ich mich darauf, dich kennenzulernen.

Andreas

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