Das Beziehungsbedürfnis nach Einmaligkeit gehört zu den 8 Beziehungsbedürfnissen nach Erskine und Trautmnan.
Menschen haben ein Bedürfnis danach, in ihrer Einmaligkeit und Individualität gesehen zu werden. Wir möchten, dass andere erkennen, dass wir einzigartig sind und uns dafür wertschätzen.
Wir alle sind einzigartig. Wir unterscheiden uns nicht nur in der äußeren Erscheinung, Herkunft, Überzeugungen, Alter, Geschlecht, etc. sondern vor allem auch in den individuellen Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen und die uns prägen.
Und selbst wenn zwei Menschen exakt die gleiche Erfahrung machen könnten, würden sie sie durch ihre individuellen Wahrnehmungsfilter dennoch unterschiedliche verarbeiten.
Es hat einen Grund, warum wir eineiige Zwillinge beide wählen lassen (abgesehen von den Grundsätzen der Demokratie). Denn obwohl sie sich z.B. genetisch quasi nicht voneinander unterscheiden, hat doch jeder von ihnen die Prägungen der Welt unterschiedlich erlebt.
Wenn wir als Kinder früh lernen, dass unsere unverwechselbare Einmaligkeit einen wertvollen Beitrag leistet und für andere eine Bereicherung darstellt, prägt das unser Selbstbild entscheidend mit. Dann gehören wir später nicht zu den Erwachsenen, die denken, sie wären irgendwie “anders” im Sinne von “nicht ok”.
Leider sind es sehr wenige Kinder, die das in solchem Umfang erfahren. Den meisten von uns wird von ihrer Umwelt in der einen oder anderen Form beigebracht, dass unsere Einmaligkeit nicht erwünscht ist und wir uns bitte “normal” verhalten mögen. Was auch immer “normal” heißt.
Natürlich gibt es für alles Grenzen und wir müssen in einer Gesellschaft lernen, uns so einzupassen, dass wir nicht total aus dem Rahmen fallen. Aber es ist ein großer Unterschied, ob ein Kind für seine Individualität abgewertet wird, oder Wertschätzung erfährt.
Auch wenn es danach immer noch lernen muss, sich mit seiner Einzigartigkeit harmonisch in eine Gesellschaft zu integrieren bzw. seinen individuellen Platz darin zu finden.
Denn nicht alle Plätze sind für jeden Menschen geeignet. Das sieht man schon im Berufsleben. Wie viele “Kreative” tun sich schwer, indem sie einer Arbeit nachgehen, die ihr künstlerisches Talent elendig dahinsiechen lässt?! Und das ist nur ein Beispiel.
Funktion als kompensatorisches Beziehungsbedürfnis
Tritt das Bedürfnis nach Einmaligkeit als kompensatorisches Beziehungsbedürfnis auf, kann dies aus zwei Gründen geschehen.
Entweder, weil dieses Bedürfnis selbst nachhaltig verletzt wurde, dann überkompensieren wir im gleichen Bedürfnis. Oder, weil Das Bedürfnis nach Einmaligkeit als Kompensation für ein anderes verletztes Beziehungsbedürfnis herhalten muss.
In beiden Fällen kann es sich entweder in aktiver (Kampfmodus) oder passiver (Fluchtmodus) Form im Verhalten einer Person zeigen.
Aktiv: Die Betroffenen sind oft Individualisten und haben ein starkes Bedürfnis danach, besonders und exklusiv zu sein. Alles Gewöhnliche ist ihnen zuwider. Sie definieren sich häufig über Statussymbole und kultivieren ihren eigenen Größenwahn.
Passiv: Die Betroffenen sind oft ein Musterbeispiel für Konformität und Angepasstheit an die breite Masse und den Zeitgeist. Sie schauen zuerst darauf, was die anderen denken, sagen und tun und richten sich danach aus. Sie sind stets bemüht, nicht aufzufallen, besonders nicht negativ.
*Die hier dargestellten Zusammenhänge basieren auf den Arbeiten der beiden Transaktionsanalytiker Richard Erskine und Rebecca Trautmann, sowie den Ergänzungen des ROMPC®-Begründers Thomas Weil in seinem Buch „Selbstwirksamkeit und Performance“:
Thomas Weil, Martina Erfurt-Weil, “Selbstwirksamkeit und Performance – ROMPC®-Kompendium Theorie- und Trainingshandbuch”, MEW Medienedition Weil e.K., Ausgabe 2010
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